Die Faszination der Fremde

9.1.2020, 12:00 Uhr
Die Faszination der Fremde

© Foto: Thomas Scherer

Seine Welt ist weit und voller Farben. Das verwundert auch nicht, weil es sich bei dem Maler Roland Fürstenhöfer um einen Kosmopoliten handelt, der sich von seinen Aufenthalten in fernen Ländern gerne inspirieren lässt.

Geboren 1949 in Fürth und in jungen Jahren 1979 mit dem Förderpreis der Stadt ausgezeichnet, verschlägt es ihn, der seit 2005 im schwäbischen Pöttmes lebt, besonders oft und gerne in den Orient. Seine Bilder inszenieren die Lebensweise, fassen Eindrücke prägnant zusammen und erzeugen eine spezifische, feinsinnige Atmosphäre. Ein Gebäude repräsentiert bei Fürstenhöfer leicht eine ganze Kultur.

Die Farbpalette ist warm und reicht von strahlendem Gelb über starkes Rot und Orange bis zu tiefem Azurblau. Gerne verwendet er auch natürlich wirkende Erdtöne. Der Bildaufbau ist oft symmetrisch angelegt, was eine geschlossene Form kreiert. So bekommen die Arbeiten, die die zahlreichen Details in ihrer Vielfalt aufnehmen, inneren Halt. Denn Fürstenhöfer arbeitet filigran und wendet sich jeder Einzelheit mit Herzblut zu. Ein "Wüstenwasserstern" beherbergt eine Oase mit Kamelen, eine Moschee, Straßen, malerische Häuser und Berge. Ein "Wüstenwassergarten" erweist sich als märchenhafter orientalischer Palast mit Springbrunnen, Arabesken und exotischen Pflanzen.

Vögel flattern vor Palmen und Minaretten. Menschen sind zwar nur selten zu sehen, trotzdem geht die Reise auch zu ihnen, ihrem Leben und ihren Gewohnheiten.

Dabei wandelt Roland Fürstenhöfer stilsicher im Grenzbereich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Seine Radierungen, allesamt Unikate, überzeugen mit genauem Strich. Die Technik: Eine Kupferplatte wird mit Asphalt beschichtet, dort hinein ritzt der Künstler mit einem Stichel das Bild und ätzt es mit einem Säurebad ein. Dann wird die Farbe per Hand aufgetragen, das Bild gelangt durch eine Druckerpresse auf ein Papier. Zuletzt wird es ausgemalt.

Auch auf Papier malt Roland Fürstenhöfer mit gutem Gespür für tausend kleine Dinge und fügt sie zum Panorama zusammen. Es sind jedoch Fürstenhöfers bemalte Holztafeln, die besonders herausstechen. Wie bei den Radierungen sind hier die Konturen entscheidend. Das Ergebnis sind hochwertige Objekte, die die Grenzen von Bild und Plastik transzendieren.

InfoSiehe "Fürther Kunststücke" auf dieser Seite

Verwandte Themen


Keine Kommentare