Duo will die Kleeblattstadt umsorgen

28.8.2014, 21:00 Uhr
Duo will die Kleeblattstadt umsorgen

© Foto: Mark Johnston

Zur Amtseinführung gab es für die beiden am Mittwoch einen großen Bahnhof – stilvoll im Fürther Stadtmuseum. Neben Oberbürgermeister Thomas Jung waren auch Baureferent Joachim Krauße und Kulturreferentin Elisabeth Reichert gekommen, um den Stellenwert zu unterstreichen, der ihrer Arbeit beigemessen wird. Nicht eingeladen war hingegen Mayer, der in Sachen Denkmalschutz mit der Stadtspitze über Kreuz geraten war.

Jung dankte ihm allerdings in Abwesenheit für die „Einsatzfreude“, mit der er über einen langen Zeitraum gewirkt habe. An seine Nachfolger appellierte er, Konflikte fair und sachorientiert auszutragen. Nicht erwähnt wurden die durch Vorabinformation von Karin Jungkunz über die nichtöffentliche Kandidatenkür heraufbeschworenen Querelen vor der Wahl.

Mayer, der 2004 die Nachfolge von Barbara Ohm angetreten hatte, agierte nach dem altersbedingten Rücktritt seines Stellvertreters Walter Fischer 2012 als Solist. In diese Zeit fielen der umstrittene Abriss des historischen Park Hotel-Festsaals für die Neue Mitte und des 118 Jahre alten Humbser-Gärhauses an der Fichtenstraße für neue Wohnblocks.

Für den OB, der bei der Amtseinführung von Jungkunz und Berthold nicht über konkrete Projekte reden wollte, ist es wichtig, dass sich nun mit Karin Jungkunz (56) ein Zögling von Barbara Ohm um die Fürther Bausubstanz und das Brauchtum kümmert. „Fünf Prüfungen hat mir Ohm bei der Ausbildung zur Stadtführerin abverlangt“, erinnert sich Jungkunz an die hohen Anforderungen ihrer Vorgängerin. Zugleich habe Barbara Ohm aber auch die Liebe zu Fürth in ihr geweckt.

Nicht nur um den Erhalt, sondern auch um die Vermehrung von Fürths Denkmälern will sich die in Teilzeit beim Landratsamt Erlangen-Höchstadt/Aisch tätige neue Stadtheimatpflegerin nach eigenen Worten kümmern. Dabei denkt sie insbesondere an den Schutz von Gebäuden aus der Nachkriegszeit. Für diese engagiert sich in Fürth bereits der Arbeitskreis Kunst im öffentlichen Raum. Großen Wert legt Karin Jungkunz auf gutes Einvernehmen mit der Stadtverwaltung.

Impulse erhofft sich OB Jung aber auch aus der geplanten engen Zusammenarbeit mit Lothar Berthold (64). Dass sich Altes und Neues im architektonischen Stadtbild durchaus gut vertragen können, sieht Berthold am Beispiel von Berlin bestätigt. Dem Geograph liegt vor allem die Pflege des „Fürther Gedächtnisses“ am Herzen, das noch in vielen unerschlossenen Privatsammlungen schlummert. Mit einer Reihe von Bildbänden hat Berthold die Fürther Stadtentwicklung in jüngerer Zeit dokumentiert und damit an die älteren Chroniken angeknüpft.

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