«Eckart-Plaza» soll die Südstadt beleben

3.10.2007, 00:00 Uhr
«Eckart-Plaza» soll die Südstadt beleben

© Hans-Joachim Winckler

Die Willenserklärung resultierte aus der Erkenntnis, dass die kleinen Einzelhandelszentren in den Randlagen Fürths mehr und mehr Kaufkraft aus der Innenstadt abziehen. Gerade das Herz der Stadt möchten die Entscheidungsträger im Rathaus aber nach Kräften aufpäppeln.

Wirtschaftsreferent Horst Müller ist sich der pikanten Situation wohl bewusst. Er verweist aber auf zwei Aspekte, die das Vorhaben an der Ecke Schwabacher Straße/Kaiserstraße in seinen Augen deutlich von anderen abheben: Zum einen handle es sich nicht um eines jener auf der «grünen Wiese» hochgezogenen Einkaufszentren, sondern um die sinnvolle Nutzung einer unschönen Industriebrache; zweitens hätten die Investoren nicht vor, das sattsam bekannte Konglomerat aus Discounter und Billig-Textilanbietern unterzubringen. Vielmehr wollen sie sich laut Müller im Wesentlichen auf ein großes «E-Center» mit «architektonisch hochwertiger» Gestaltung beschränken. Ganz allein wird das Center jedoch wohl auch nicht bleiben, denn im Konzept ist von «kleineren Shops» und einem Bistro die Rede. Hochgezogen werden soll der Komplex auf der momentan als Parkplatz genutzten Fläche hinter dem Eckart-Hochhaus.

Keine Einwände

Im städtischen Wirtschafts- und Grundstücksausschuss präsentierte ein Vertreter der planenden «Eckart & Neidhardt Immobilien» kürzlich seine Ideen für die künftige «Eckart-Plaza», so der großstädtisch anmutende Name des gewünschten Einkaufszentrums. Im Gepäck hatte er zudem ein Gutachten, das die Auswirkungen des «E-Centers» mit einer Verkaufsfläche von 2760 Quadratmetern auf den bereits bestehenden Einzelhandel haben könnte.

In seiner Analyse kommt Experte Michael Seidel von der renommierten Stadtmarketing-Gesellschaft CIMA zu dem Schluss, dass in der Südstadt zwar «nur geringe zusätzliche Verkaufsflächen notwendig sind, um bestehenden Bedarf zu decken». Dennoch könne der geplante Umfang «als verträglich angesehen werden». Das Projekt entspreche «den Zielen einer positiven Stadtentwicklung».

Zum Gesamtkonzept gehören auch die Modernisierung des markanten Bürogebäudes auf dem Eckart-Areal samt Renovierung der Fassade sowie ein Lückenschluss mit Wohnbebauung in der angrenzenden Neumannstraße. Zudem sind der Bau eines Parkdecks mit Solardach an der Flößaustraße und eine großzügige Bepflanzung mit Bäumen zwischen weiteren Stellplätzen vorgesehen. Als «Anhaltspunkt» für die Kosten nennt man bei «Eckart & Neidhardt» neun bis zehn Millionen Euro.

Wirtschaftsreferent Horst Müller machte klar, dass es Pläne für einen herkömmlichen Discounter gar nicht erst auf die Tagesordnung geschafft hätten, denn: «Davon brauchen wir wirklich nicht noch mehr.» Kritisch diskutieren müsse man ungeachtet dessen aber auch die Pläne für die «Eckart-Plaza». Wegen der beträchtlichen Dimensionen ist ohnedies die Zustimmung sowohl des Stadtrats als auch der Regierung erforderlich, bevor die Arbeiten beginnen können.