Ein neues Hilfsangebot in Notlagen

13.5.2012, 22:00 Uhr
Ein neues Hilfsangebot in Notlagen

© Axmann

Eine alleinstehende Rentnerin stürzt beim Friedhofsbesuch und bricht sich beide Arme. Mit Gipsverbänden wird sie aus dem Krankenhaus entlassen und steht daheim vor großen Problemen. Essen kochen, Putzen und Waschen werden zur Qual. In solchen Fällen, die im Alltag immer wieder vorkommen, können nun die Pflegekräfte von Awo, BRK, Caritas und Diakonie dank finanzieller Hilfe durch die Bürgerstiftung eingreifen. Die Unterstützung kann zum Beispiel das Einkaufen von Lebensmitteln umfassen, das Sauberhalten der Wohnung oder auch die Körperpflege.

„Es gibt einen Graubereich in der Versorgung“, erklärt Katrin Rohm, die Leiterin der Bereiche Pflege und Soziales beim Roten Kreuz in Fürth. Dieser erstrecke sich vom Ende einer stationären Krankenhausbehandlung und Therapie bis zur Kostenübernahme durch die Pflegekassen nach einem halben Jahr. Da traf es sich gut, dass die Bürgerstiftung zum Komplettieren ihrer bislang auf gesundes Schulfrühstück, Vereinspatenschaften für Jugendliche und Mobilitätstaler für Einkommensschwache beschränkten Hilfspalette auch bedürftigen Senioren unter die Arme greifen will.

Petra Eberle aus dem Stiftungsvorstand fand in Katrin Rohm eine engagierte Mitstreiterin, die das Projekt zusammen mit den Hilfsdiensten der übrigen Fürther Wohlfahrtsverbände auf die Beine stellte. Die Pflegekräfte der Hilfsdienste können in der Regel am ehesten einschätzen, ob eine Notlage vorliegt. Bislang waren ihnen die Hände gebunden, weil die Mittel fehlten.

Mit rund 1000 Euro pro Hilfsbedürftigem kalkuliert die Bürgerstiftung. Zwar ist das „Trostpflaster“ auf ältere Menschen zugeschnitten, kann aber durchaus auch für andere Personengruppen eingesetzt werden — etwa bei Unfall oder Krankheit Alleinerziehender. Schnell und unbürokratisch ist der Einsatz möglich.

Für die Bürgerstiftung stellt die Kontrolle durch die Pflegedienste sicher, dass die finanzielle Unterstützung an der richtigen Stelle ankommt. „Damit können wir garantieren, dass die Spendengelder zweckgebunden verwendet werden“, sagt Eberle. Mit dem Projekt Trostpflaster will die Bürgerstiftung nämlich nicht nur Notlagen lindern, sondern auch zusätzliche Geldgeber gewinnen.

Wer das Projekt fördern möchte, kann bei seiner Überweisung an die Bürgerstiftung Fürth, Konto 410400 bei der Flessabank Fürth, BLZ.: 79330111 den Verwendungszweck „Projekt Trostpflaster“ angeben.
 

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