Ein Tänzchen beim Fensterputzen

21.9.2013, 13:00 Uhr
Ein Tänzchen beim Fensterputzen

© Söllner

Fest steht: Demenz lässt sich zwar nicht heilen, der Alterskrankheit lässt sich jedoch sehr wohl präventiv entgegentreten. Schon ein erster Blick in Böschels soeben erschienenen Kalender verrät: Die Übungen sind allesamt alltagsgerecht. So wird in Woche acht beispielsweise vorgeschlagen, den Hausputz mit Tanz und Musik zu kombinieren. Der Grund: „Wissenschaftler haben festgestellt, dass Tanzen sehr gut gegen Alzheimer hilft, betonen aber, dass es ein neuer Tanz seien sollte“, lautet Böschels Erklärung dazu. Zur zusätzlichen Anregung der Gehirnzellen wird empfohlen, die Tanzschritte mitzuzählen.

Insgesamt 52 solcher Anregungen – für jede Woche eine – beinhaltet der Kalender. Seine Entstehung hängt eng mit dem Kursangebot „Bewegung für die grauen Zellen“ zusammen, das seit zweieinhalb Jahren von der Fürther Volkshochschule angeboten wird. Es verknüpft Bewegungs- mit Gedächtnisübungen, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Prävention von Demenzerkrankungen beitragen können.

„Was sich da für Effekte erzielen lassen!“ schwärmt Böschel und erzählt von ehemaligen Schlaganfallpatienten, die eine „wunderbare Entwicklung“ hinter sich haben. Denn auch wenn „es nicht darum geht, etwas perfekt zu beherrschen“, wie Sebastian Bittner, Leiter des VHS-Gesundheitsbereichs, sagt, lassen sich mit der Kombination koordinativer und kognitiver Übungen viele der für die Alzheimervorsorge so wichtigen Synapsenverbindungen herstellen.

Begleiter im Alltag

Diese „spezifische Konzeption“ macht laut Bittner den Unterschied zu anderen Angeboten aus, die häufig entweder nur Bewegungs- oder Gedächtnistrainings beinhalten. Gleiches gilt für den Kalender, der auch deshalb entstanden ist, weil im Kurs immer wieder nach „etwas Begleitendem“ für den Alltag gefragt wurde.

Vor gut einem Jahr begann Böschel dann mit den Recherchearbeiten. Sie achtete darauf, die teilweise aufeinander aufbauenden Übungen ihrem Schwierigkeitsgrad nach zu ordnen. Herausgekommen sind vielseitige Aufgabenstellungen, von der Fingergymnastik bis hin zum Auswendiglernen von Telefonnummern.

Laut Böschel verdrängen jedoch viele Menschen den unangenehmen Gedanken an den Gedächtnisverlust im Alter, ganz nach dem Motto „Das wird mich schon nicht treffen!“. Bricht die Krankheit aber erst einmal aus, lasse sie sich nicht mehr umkehren. Deshalb rät die Expertin, frühzeitig Vorsorge zu betreiben, zumal sich die spielerischen Übungen prima als „Anti-Stress-Mittel“ eigneten und zumindest den bisherigen Kursteilnehmern immer wieder eine Menge Spaß bereitet haben. Die illustrierten Texte stammen allesamt aus Böschels Feder, die neben ihren Aktivitäten für die Volkshochschule bereits als Autorin an diversen Schulbüchern mitgewirkt hat.

Zum Preis von 15 Euro kann der Kalender mit den Bewegungs- und Gedächtnisübungen in der Volkshochschule Fürth erworben werden. Die neuen Kurse „Bewegung für die grauen Zellen“ starten demnächst, ein Schnuppertermin am Donnerstag, 26. September, um 14.30 Uhr bietet Gelegenheit zur Information und zum gegenseitigen Kennenlernen.

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