Ein tierisches Abenteuer

12.3.2015, 15:30 Uhr
Ein tierisches Abenteuer

© Athina Tsimplostefanaki

Dieses unverwüstliche Werk kennt vermutlich jeder, und neben Mozarts „Zauberflöte“ bietet es wohl die beste Möglichkeit, um Kinder an Musik klassischen Zuschnitts samt den dazu gehörenden Instrumenten heranzuführen und neugierig zu machen. Allen Figuren des Märchens ist ein Leitthema zugeordnet. Klanglich werden sie repräsentiert durch für sie charakteristische Orchesterinstrumente, die der junge Zuhörer auf diese Weise kennen lernen kann. Es sind dies die Streichinstrumente (Peter), das Fagott (Großvater), Blechbläser (Wolf), Querflöte (Vogel), Klarinette (Katze), Oboe (Ente) sowie Pauken mit Blech (Jäger).

Kurzweilig und witzig werden die einzelnen Themen miteinander verflochten und der Zuhörer kann den Ablauf mit Ohr und Auge verfolgen. Meike Hess sorgte mit sympathischem Vortrag für den erzählerischen Fortgang der Geschichte. Eine gute Idee war es auch, zahlreiche Farbzeichnungen von Kindern zweier Fürther Schulen entsprechend dem Handlungsverlauf an die Rückwand der Bühne zu projizieren.

Prokofjew hat 1936 sowohl Partitur als auch Text in der Sowjetunion verfasst. Mit diesem Stück wollte er vor allem Kinder aus den bildungsfernen proletarischen Schichten mit den Instrumenten des klassischen Orchesters vertraut machen und sie für diese Art von Musik interessieren. Die Story ist bekannt: Peter lässt das Gartentor offen, Opa ist sauer, der Ausflug in die Freiheit bekommt der Ente schlecht, weil der Wolf sie verschlingt.

Doch der schlaue Peter fängt den Wolf und bringt ihn in den Zoo, begleitet von den anderen Akteuren. In einem musikalischen Triumphzug wetteifern nochmal alle Themen miteinander. Die Ente kann sich leider nur aus dem Wolfsbauch bemerkbar machen. Das Theater war fast bis auf den letzten Platz besetzt, und wie erhofft stellten Kinder den weitaus größten Teil des Publikums. Konzentriert und je nach Temperament gebannt verfolgten sie das Geschehen.

Im Fokus standen natürlich die jungen Musiker. Allein die über 50 Streicher im Alter ab etwa acht Jahren boten ein imposantes Bild. Zusammen mit den etwas reiferen Bläsern und dem Schlagwerk war die Konzertbühne proppenvoll. Das junge Orchester machte in der halben Stunde seine Sache bewundernswert gut und gehorchte dem Stab des engagiert agierenden Dirigenten Bernd Müller auf den Schlag. Zu Recht gab es begeisterten Applaus.

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