Eine Demo für die Pfisterschule

12.11.2009, 00:00 Uhr

Wie berichtet, hatte Schulreferent Markus Braun im Zusammenhang mit der geplanten Umwandlung der Hauptschulen in Mittelschulen aus organisatorischen Gründen eine Schließung der Pfisterschule in Erwägung gezogen. Dagegen laufen Lehrer, Eltern und Schüler nun Sturm. Vergangene Woche hatten Schüler bereits ihren Protest in Kreide–Parolen auf dem Pausenhof ausgedrückt. Sie wollen nicht in benachbarte Schulhäuser ausweichen, wie es die Schließungspläne vorsehen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft wie die Schulleitung sehen im Rückgang der Schülerzahlen vielmehr eine Chance, die Pfisterschule zur gut ausgestatteten Ganztagsschule auszubauen. Rektor Rainer Neumann bezweifelt, dass die Nachbarschulen genügend Aufnahmekapazität bieten. Er beklagt, dass die gerade erst hoffnungsvoll begonnene Schulsozialarbeit durch die Pläne wieder in Frage gestellt wird.

«In unserer Gesellschaft ist ein Ausverkauf von Schulen scheinbar okay», schimpft Elternbeirätin Regina Gerstener. Die Kreisvorsitzenden des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrer-Verbandes aus Stadt und Land bezweifeln, dass das Freistaatsmodell Mittelschule das Schulsterben stoppen kann. Vor allem kleine Schulstandorte im Landkreis sieht der Verband gefährdet.

Schulreferent Markus Braun will sich nicht mit dem Titel Mittelschule begnügen. Er macht sich vielmehr für eine verstärkte Förderung des überwiegenden Anteils der Hauptschüler stark, die es in der neuen Schulform nicht bis zur Mittleren Reife schaffen. Im Hinblick auf die Pfisterschule bedauert Braun, dass es ihm bislang nicht ermöglicht worden sei, mit den Schülern selbst zu reden. Er stellt klar: «Mir geht es nicht um den Schulstandort, sondern um eine möglichst gute Zukunft der Schüler.»