Eine unendliche Geschichte: Der Fürther S-Bahn-Verschwenk

16.4.2014, 11:45 Uhr
Bereits seit 1992 tobt zwischen der Stadt Fürth und der Deutschen Bahn ein juristischer Streit darüber, wo künftig die S-Bahngleise verlaufen sollen. Das Verkehrsunternehmen setzt auf einen Verschwenk durch das Knoblauchsland, die Kleeblattstadt stemmt sich dem jedoch vehement entgegen und beharrt auf dem Ausbau der alten Trasse.
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Bereits seit 1992 tobt zwischen der Stadt Fürth und der Deutschen Bahn ein juristischer Streit darüber, wo künftig die S-Bahngleise verlaufen sollen. Das Verkehrsunternehmen setzt auf einen Verschwenk durch das Knoblauchsland, die Kleeblattstadt stemmt sich dem jedoch vehement entgegen und beharrt auf dem Ausbau der alten Trasse. © Hans-Joachim Winckler

Zum ersten Mal öffentlich wurden die Pläne der Bahn 1992. Bereits zu diesem Zeitpunkt legte der Fürther Stadtrat sein Veto ein. Während die Deutsche Bahn den S-Bahn-Verschwenk durch das Knoblauchsland will, möchte Fürth den Ausbau entlang der Bestandsstrecke. Die Stadt Fürth forderte zunächst zusammen mit dem Bund Naturschutz und dem Verkehrsclub Deutschland, dass statt einer neuen Streckenführung lieber ein Tunnnel gebaut werden solle. Die Bahn blieb jedoch bei ihren Plänen.
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Zum ersten Mal öffentlich wurden die Pläne der Bahn 1992. Bereits zu diesem Zeitpunkt legte der Fürther Stadtrat sein Veto ein. Während die Deutsche Bahn den S-Bahn-Verschwenk durch das Knoblauchsland will, möchte Fürth den Ausbau entlang der Bestandsstrecke. Die Stadt Fürth forderte zunächst zusammen mit dem Bund Naturschutz und dem Verkehrsclub Deutschland, dass statt einer neuen Streckenführung lieber ein Tunnnel gebaut werden solle. Die Bahn blieb jedoch bei ihren Plänen. © oh

Die Gegner einer neuen Trasse schlossen sich im November 2009 im Fürther Stadtteil Stadeln zum Aktionsbündnis "Pro S-Bahn ohne Verschwenk" zusammen, um organisierter gegen die Bahn vorgehen zu können. Sie bemängelten unter anderem, dass die Kostenschätzung für den Trassenneubau unrealistisch sei. Die ablehnende Haltung der Stadt wird in Fürth von einem breiten Parteienbündnis getragen: Die Fürther Bundestagsabgeordneten Marlene Rupprecht (SPD) und Uwe Kekeritz (Grüne) sowie der damalige Staatssekretär Christian Schmidt (CSU) unterstützen offiziell den Kampf gegen den Verschwenk.
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Die Gegner einer neuen Trasse schlossen sich im November 2009 im Fürther Stadtteil Stadeln zum Aktionsbündnis "Pro S-Bahn ohne Verschwenk" zusammen, um organisierter gegen die Bahn vorgehen zu können. Sie bemängelten unter anderem, dass die Kostenschätzung für den Trassenneubau unrealistisch sei. Die ablehnende Haltung der Stadt wird in Fürth von einem breiten Parteienbündnis getragen: Die Fürther Bundestagsabgeordneten Marlene Rupprecht (SPD) und Uwe Kekeritz (Grüne) sowie der damalige Staatssekretär Christian Schmidt (CSU) unterstützen offiziell den Kampf gegen den Verschwenk. © Michael Müller

Die Haltung der Fürther blieb im Rest der Metropolregion nicht unbemerkt. Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Körber aus Forchheim warf der Kleeblattstadt vor, durch ihr Beharren der ganzen Region zu schaden. Fürth gefährde die Unterstützung des Bundes für das gesamte Projekt des S-Bahn-Ausbaus und damit eine Modernisierung der veralteten Infrastruktur.
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Die Haltung der Fürther blieb im Rest der Metropolregion nicht unbemerkt. Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Körber aus Forchheim warf der Kleeblattstadt vor, durch ihr Beharren der ganzen Region zu schaden. Fürth gefährde die Unterstützung des Bundes für das gesamte Projekt des S-Bahn-Ausbaus und damit eine Modernisierung der veralteten Infrastruktur. © Privat

Der Behindertenbeauftragte der Stadt Fürth kritisierte 2010, dass bei dem Verschwenk der Bahnhof Vach zugunsten einer neuen Station in Steinach aufgegeben werden müsse. Dies wäre ein großer Nachteil für ältere Menschen und Gehbehinderte, da Vach viel einfacher als Steinach zu erreichen sei. Die Stadt selbst gab unterdessen ein Gutachten in Auftrag, welches zum Ergebnis hatte, dass ein Ausbau der alten Trasse finanziell günstiger wäre als ein Neubau.
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Der Behindertenbeauftragte der Stadt Fürth kritisierte 2010, dass bei dem Verschwenk der Bahnhof Vach zugunsten einer neuen Station in Steinach aufgegeben werden müsse. Dies wäre ein großer Nachteil für ältere Menschen und Gehbehinderte, da Vach viel einfacher als Steinach zu erreichen sei. Die Stadt selbst gab unterdessen ein Gutachten in Auftrag, welches zum Ergebnis hatte, dass ein Ausbau der alten Trasse finanziell günstiger wäre als ein Neubau. © Hans-Joachim Winckler

Das Aktionsbündnis übergab dem bayerischen Landtag im März dann eine Petition gegen den Verschwenk. In Fürth kritisierte man, dass die Bahn einen ehemals geplanten Gewerbepark anbinden wollte, welcher gar nicht exisitiere: Der Verschwenk habe also keinen wirtschaftlichen Mehrwert. Drei Politiker aus Nürnberg sahen das ganz anders: Die SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Weikert, Helga Schmitt-Bussinger und Stefan Schuster erhofften sich durch den Verschwenk die Ansiedlung von Betrieben in der Schmalau, welche durch die geplante Trasse besser ans Streckennetz angebunden sei.
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Das Aktionsbündnis übergab dem bayerischen Landtag im März dann eine Petition gegen den Verschwenk. In Fürth kritisierte man, dass die Bahn einen ehemals geplanten Gewerbepark anbinden wollte, welcher gar nicht exisitiere: Der Verschwenk habe also keinen wirtschaftlichen Mehrwert. Drei Politiker aus Nürnberg sahen das ganz anders: Die SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Weikert, Helga Schmitt-Bussinger und Stefan Schuster erhofften sich durch den Verschwenk die Ansiedlung von Betrieben in der Schmalau, welche durch die geplante Trasse besser ans Streckennetz angebunden sei. © dpa

Im April bezogen Erlangens Grüne Stellung zum Bahnprojekt. Sie verlangten, dass man die Trassenführung mit den StuB-Plänen abgleiche, damit man am Ende nicht zwei parallele Linien schaffe, die sich gegenseitig die Fahrgäste streitig machen würden. Das Aktionsbündnis war mit der Petition, die dem Landtag übergeben wurde, noch nicht zufrieden. Deshalb wurde nun auch dem Bundestag in Berlin eine Unterschriftenliste überreicht.
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Im April bezogen Erlangens Grüne Stellung zum Bahnprojekt. Sie verlangten, dass man die Trassenführung mit den StuB-Plänen abgleiche, damit man am Ende nicht zwei parallele Linien schaffe, die sich gegenseitig die Fahrgäste streitig machen würden. Das Aktionsbündnis war mit der Petition, die dem Landtag übergeben wurde, noch nicht zufrieden. Deshalb wurde nun auch dem Bundestag in Berlin eine Unterschriftenliste überreicht. © Fotomontage: VAG

Im August nahm der Streit persönliche Züge an. Nachdem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (Bild) die Kleeblattstadt heftig kritisierte, diese solle "endlich einlenken", reagierte der Landtagsabgeordneter Horst Arnold (SPD) aus Fürth. Er warf Herrmann vor, die kommunale Selbstverwaltung zu missachten und zu ökologischem Unfug aufzurufen.
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Im August nahm der Streit persönliche Züge an. Nachdem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (Bild) die Kleeblattstadt heftig kritisierte, diese solle "endlich einlenken", reagierte der Landtagsabgeordneter Horst Arnold (SPD) aus Fürth. Er warf Herrmann vor, die kommunale Selbstverwaltung zu missachten und zu ökologischem Unfug aufzurufen. © dpa

Um die alte Trassenführung attraktiver zu machen schlug das Aktionsbündnis Mitte August vor, die Buslinien im Knoblauchsland vollkommen neu zu strukturieren, um diese besser an die alte Trasse zu koppeln. Der Vorschlag versandete jedoch.
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Um die alte Trassenführung attraktiver zu machen schlug das Aktionsbündnis Mitte August vor, die Buslinien im Knoblauchsland vollkommen neu zu strukturieren, um diese besser an die alte Trasse zu koppeln. Der Vorschlag versandete jedoch. © colourbox.de

Der Konflikt brachte kurz darauf erneut klare Interessensunterschiede zwischen Nürnberg und Fürth zu Tage. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Uwe Kekeritz warf der Frankenmetropole in Bezug auf den Verschwenk vor, nicht "über den eigenen Tellerrand zu schauen." Besonders brisant: Seiner Meinung nach sei die Bahn mit den Baufirmen so eng verbandelt, dass dies an Korruption grenze. Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck (Bild) wies die Vorwürfe aus der Nachbarstadt zurück: Eine Anbindung des Industriegebiets Schmalau sei für Nürnberg sehr wichtig, welche Fürth vehement blockiere.
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Der Konflikt brachte kurz darauf erneut klare Interessensunterschiede zwischen Nürnberg und Fürth zu Tage. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Uwe Kekeritz warf der Frankenmetropole in Bezug auf den Verschwenk vor, nicht "über den eigenen Tellerrand zu schauen." Besonders brisant: Seiner Meinung nach sei die Bahn mit den Baufirmen so eng verbandelt, dass dies an Korruption grenze. Nürnbergs Wirtschaftsreferent Roland Fleck (Bild) wies die Vorwürfe aus der Nachbarstadt zurück: Eine Anbindung des Industriegebiets Schmalau sei für Nürnberg sehr wichtig, welche Fürth vehement blockiere. © Harald Sippel

Entgegen dem hauseigenen Gutachten zugunsten Fürths verwarf eine Expertise des bayerischen Wirtschaftsminsteriums im November 2010 die Pläne der Kleeblattstadt. Für keine Variante im Sinne Fürths konnte "ein gesamtwirtschaftlich tragfähiger Nutzen-Kosten-Faktor ermittelt werden". Weil sich die beiden Expertisen widersprachen, machte die Idee eines dritten neutralen Gutachtens die Runde - aus dem jedoch nichts wurde.
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Entgegen dem hauseigenen Gutachten zugunsten Fürths verwarf eine Expertise des bayerischen Wirtschaftsminsteriums im November 2010 die Pläne der Kleeblattstadt. Für keine Variante im Sinne Fürths konnte "ein gesamtwirtschaftlich tragfähiger Nutzen-Kosten-Faktor ermittelt werden". Weil sich die beiden Expertisen widersprachen, machte die Idee eines dritten neutralen Gutachtens die Runde - aus dem jedoch nichts wurde. © Winckler

Im Dezember ging das massiv ausgebaute S-Bahnnetz im Großraum Nürnberg an den Start. Nur in Fürth sträubte man sich weiter gegen die Pläne der Bahn. Nachdem man sich zuvor gegen ein drittes grundlegendes Gutachten in Fürth ausgesprochen hatte, entschied man sich nun für eine neue Lösung. Es sollte eine Expertise in Auftrag gegeben werden, welche das Gutachten des Wirtschaftsministerium überprüfen sollte, da es angeblich Ungereimtheiten gegeben hätte.
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Im Dezember ging das massiv ausgebaute S-Bahnnetz im Großraum Nürnberg an den Start. Nur in Fürth sträubte man sich weiter gegen die Pläne der Bahn. Nachdem man sich zuvor gegen ein drittes grundlegendes Gutachten in Fürth ausgesprochen hatte, entschied man sich nun für eine neue Lösung. Es sollte eine Expertise in Auftrag gegeben werden, welche das Gutachten des Wirtschaftsministerium überprüfen sollte, da es angeblich Ungereimtheiten gegeben hätte. © Zippel

In München zeigte man für Fürths Verhalten kein Verständnis. Im Wirtschafts- und Verkehrsministerium forderte man, endlich den nächsten Schritt in den Planungen zu gehen, anstatt das Projekt weiter zu boykottieren. Auch in Nürnberg war man äußerst ungehalten, da die Angst wuchs, wegen Fürths Haltung würde das Projekt nun doch noch insgesamt gekippt werden.
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In München zeigte man für Fürths Verhalten kein Verständnis. Im Wirtschafts- und Verkehrsministerium forderte man, endlich den nächsten Schritt in den Planungen zu gehen, anstatt das Projekt weiter zu boykottieren. Auch in Nürnberg war man äußerst ungehalten, da die Angst wuchs, wegen Fürths Haltung würde das Projekt nun doch noch insgesamt gekippt werden. © dpa

Um das Projekt voranzubringen setzte die Bahn für Mitte April 2011 einen Erörterungstermin fest. Nachdem Fürth diesen als verfrüht ansah und Staatssekretär Christian Schmidt (rechts) einschaltete, wurde die Veranstaltung fallen gelassen.
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Um das Projekt voranzubringen setzte die Bahn für Mitte April 2011 einen Erörterungstermin fest. Nachdem Fürth diesen als verfrüht ansah und Staatssekretär Christian Schmidt (rechts) einschaltete, wurde die Veranstaltung fallen gelassen. © Sportfoto Zink / WoZi

Anfang Juli traf man sich dann doch: Fürth entgegenete auf die Pläne der Bahn, dass diese die Umwelt im Knoblauchsland zerstören würden. Außerdem könne ein einziger Güterwagonunfall bereits die Wasserversorgung der Stadt massiv beeinträchtigen. Am Ende verlief das Treffen ergebnislos. Im August empfahl in Berlin der Petitionsausschuss, dass die Planungen neu aufgerollt werden müssten. Im Fürther Rathaus freute man sich über diese neue Chance.
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Anfang Juli traf man sich dann doch: Fürth entgegenete auf die Pläne der Bahn, dass diese die Umwelt im Knoblauchsland zerstören würden. Außerdem könne ein einziger Güterwagonunfall bereits die Wasserversorgung der Stadt massiv beeinträchtigen. Am Ende verlief das Treffen ergebnislos. Im August empfahl in Berlin der Petitionsausschuss, dass die Planungen neu aufgerollt werden müssten. Im Fürther Rathaus freute man sich über diese neue Chance. © Weigert

Der Streit konzentrierte sich im Laufe des Jahres immer mehr auf den Kosten-Nutzen-Faktor. Die Bahn weigerte sich jedoch, ihre genauen Daten offenzulegen, was die Trassengegner forderten. Der Gutachten-Konflikt landete vor Gericht. Fürth erhielt teilweise Recht, legte jedoch Berufung gegen das Urteil ein, um volle Akteneinsicht zu erhalten.
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Der Streit konzentrierte sich im Laufe des Jahres immer mehr auf den Kosten-Nutzen-Faktor. Die Bahn weigerte sich jedoch, ihre genauen Daten offenzulegen, was die Trassengegner forderten. Der Gutachten-Konflikt landete vor Gericht. Fürth erhielt teilweise Recht, legte jedoch Berufung gegen das Urteil ein, um volle Akteneinsicht zu erhalten. © Hans-Joachim Winckler

Kein Gesprächsbedarf: Angesichts der verhärteten Fronten weigere sich die Bahn laut Saatssekretär Christian Schmidt, weiter mit der Stadt Fürth zu reden. Auch Nürnbergs OB Ulrich Maly sah keinen Grund mehr für Gespräche, sondern hoffte auf eine klare Gerichtsentscheidung, um die Bauarbeiten endlich zu beginnen.
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Kein Gesprächsbedarf: Angesichts der verhärteten Fronten weigere sich die Bahn laut Saatssekretär Christian Schmidt, weiter mit der Stadt Fürth zu reden. Auch Nürnbergs OB Ulrich Maly sah keinen Grund mehr für Gespräche, sondern hoffte auf eine klare Gerichtsentscheidung, um die Bauarbeiten endlich zu beginnen. © Daut

Mitte 2013 gab es in Fürth Grund zur Freude. Der Landtag forderte das Verkehrsministerium in München auf, den Kosten-Nutzen-Faktor der Trassenführung neu zu berechnen. Doch: Dabei handelte es sich nur um eine Empfehlung.
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Mitte 2013 gab es in Fürth Grund zur Freude. Der Landtag forderte das Verkehrsministerium in München auf, den Kosten-Nutzen-Faktor der Trassenführung neu zu berechnen. Doch: Dabei handelte es sich nur um eine Empfehlung. © dpa

Auch 2014 konnte der Streit nicht beigelegt werden. VGN-Verkehrsplaner Dirk Domhardt kritisierte, dass sich die Zuglinien derzeit gegenseitig behindern würden, da man nur zwei Gleise für Fern-, Regional- und Güterverkehr habe. Eine Fertigstellung einer der Trassen bis 2017 sei fast unmöglich. Der Ausbau der Trasse sei Teil eines Gesamtdeutschen Projekts und nicht Sache der Stadt Fürth allein, welche im Alleingang den Ausbau verzögere.
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Auch 2014 konnte der Streit nicht beigelegt werden. VGN-Verkehrsplaner Dirk Domhardt kritisierte, dass sich die Zuglinien derzeit gegenseitig behindern würden, da man nur zwei Gleise für Fern-, Regional- und Güterverkehr habe. Eine Fertigstellung einer der Trassen bis 2017 sei fast unmöglich. Der Ausbau der Trasse sei Teil eines Gesamtdeutschen Projekts und nicht Sache der Stadt Fürth allein, welche im Alleingang den Ausbau verzögere. © dpa

Im Januar fiel dann nach jahrelangem Tauziehen die Entscheidung. Das Eisenbahnamt in Bonn entschied zugunsten des Verschwenks. Fürth will nun alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen. In Nürnberg zeigten sich Lokalpolitiker hingegen äußerst erfreut, dass das Projekt nach Jahren des Stillstands endlich verwirklicht werden könne.
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Im Januar fiel dann nach jahrelangem Tauziehen die Entscheidung. Das Eisenbahnamt in Bonn entschied zugunsten des Verschwenks. Fürth will nun alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen. In Nürnberg zeigten sich Lokalpolitiker hingegen äußerst erfreut, dass das Projekt nach Jahren des Stillstands endlich verwirklicht werden könne. © colourbox

Harald Riedel, der Sprecher des Aktionsbündnisses hat im April den Beschluss des Eisenbahnamtes heftig kritisiert. Das Verfahren sei nicht wie sonst üblich öffentlich gemacht worden, weshalb den Gegnern Möglichkeiten genommen worden seien, zu reagieren. Die Stadt Fürth hat am 15. April Klage eingereicht. Diese soll verhindern, dass der Beschluss des Eisenbahnamtes vollzogen wird. Als Rechtfertigung wurden erneut Umwelt und Kostengründe gegen den Trassenbau genannt.
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Harald Riedel, der Sprecher des Aktionsbündnisses hat im April den Beschluss des Eisenbahnamtes heftig kritisiert. Das Verfahren sei nicht wie sonst üblich öffentlich gemacht worden, weshalb den Gegnern Möglichkeiten genommen worden seien, zu reagieren. Die Stadt Fürth hat am 15. April Klage eingereicht. Diese soll verhindern, dass der Beschluss des Eisenbahnamtes vollzogen wird. Als Rechtfertigung wurden erneut Umwelt und Kostengründe gegen den Trassenbau genannt. © Hans von Draminski

Ende April gab die Stadt Erlangen an, dem Fürther Bündnis "Pro S-Bahn ohne Verschwenk" nicht beizutreten, da die Universitätsstadt von diesem Problem nicht betroffen ist. Die im April eingereichte Klage hat zum Ziel, den Verschwenk zwischen Eltersdorf und Fürth durchs Knoblausland zu verhindern. Die Klage könnte zu Verzögerungen beim Bahnbau führen.
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Ende April gab die Stadt Erlangen an, dem Fürther Bündnis "Pro S-Bahn ohne Verschwenk" nicht beizutreten, da die Universitätsstadt von diesem Problem nicht betroffen ist. Die im April eingereichte Klage hat zum Ziel, den Verschwenk zwischen Eltersdorf und Fürth durchs Knoblausland zu verhindern. Die Klage könnte zu Verzögerungen beim Bahnbau führen. © Horst Linke

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verordnete Mitte Oktober nach Erhalt von Eilanträgen einen Baustopp des geplanten Schienenbaus. Der Fall um den S-Bahn-Verschwenk zwischen Fürth und Eltersdorf durch das große Gemüseanbaugebiet müsse vorher rechtlich überprüft werden. Naturschutzaspekte sowie viele private Grundstücke stehen auf dem Spiel, da die Stadt Fürth viel Landschaft opfern müsste.
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Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verordnete Mitte Oktober nach Erhalt von Eilanträgen einen Baustopp des geplanten Schienenbaus. Der Fall um den S-Bahn-Verschwenk zwischen Fürth und Eltersdorf durch das große Gemüseanbaugebiet müsse vorher rechtlich überprüft werden. Naturschutzaspekte sowie viele private Grundstücke stehen auf dem Spiel, da die Stadt Fürth viel Landschaft opfern müsste. © André De Geare

Am 21. November teilte das Bundesverwaltungsgericht mit, dass die Deutsche Bahn den von der Stadt Fürth vorgeschlagenen Lösungsweg nicht ausreichend geprüft hatte. Zweifel an einer rechtlichen Genehmigung des Schwenks sind hierdurch größer geworden.
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Am 21. November teilte das Bundesverwaltungsgericht mit, dass die Deutsche Bahn den von der Stadt Fürth vorgeschlagenen Lösungsweg nicht ausreichend geprüft hatte. Zweifel an einer rechtlichen Genehmigung des Schwenks sind hierdurch größer geworden. © Michael Müller

In einer großen Gesprächsrunde am 4. Dezember versuchten alle Beteiligten eine Kompromisslösung für den geplanten S-Bahn-Verschwenk zu finden. Verkehrsminister Joachim Herrmann moderierte die Diskussion, an der neben Vertreter der Stadt Fürth und der Deutschen Bahn auch Repräsentanten des Umweltministeriums und des VGN teilnahmen. Nach Beendigung der Besprechung zeigte sich Oberbürgermeister Jung zuversichtlich, die von der Kleeblattstadt vorgeschlagene Übergangslösung mit der noch ungenutzten Haltestelle "Fürther Bogen" durchzusetzen. Drei statt zwei S-Bahnen würden stündlich verkehren. Wegen juristischer Komplikationen sei nicht vorauszusehen, ob überhaupt und wenn ja, wann die DB ihre Bauinteressen durchsetzen könnte.
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In einer großen Gesprächsrunde am 4. Dezember versuchten alle Beteiligten eine Kompromisslösung für den geplanten S-Bahn-Verschwenk zu finden. Verkehrsminister Joachim Herrmann moderierte die Diskussion, an der neben Vertreter der Stadt Fürth und der Deutschen Bahn auch Repräsentanten des Umweltministeriums und des VGN teilnahmen. Nach Beendigung der Besprechung zeigte sich Oberbürgermeister Jung zuversichtlich, die von der Kleeblattstadt vorgeschlagene Übergangslösung mit der noch ungenutzten Haltestelle "Fürther Bogen" durchzusetzen. Drei statt zwei S-Bahnen würden stündlich verkehren. Wegen juristischer Komplikationen sei nicht vorauszusehen, ob überhaupt und wenn ja, wann die DB ihre Bauinteressen durchsetzen könnte. © dpa

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