DSDS-Gewinner in der Stadthalle

Einer wie wir: Pietro Lombardi liefert ab in Fürth - und wird gefeiert

Claudia Schuller

22.3.2022, 12:40 Uhr
 Da steigt der Kreischpegel: Mit Pietro Lombardis Fürther Tour-Aufteitt glimmten ein paar Hoffnungsfunken auf, dass der nächste Sommer unbeschwert geraten könnte – ohne Corona, aber mit reichlich Latin-Feeling.

© Hans-Joachim Winckler  Da steigt der Kreischpegel: Mit Pietro Lombardis Fürther Tour-Aufteitt glimmten ein paar Hoffnungsfunken auf, dass der nächste Sommer unbeschwert geraten könnte – ohne Corona, aber mit reichlich Latin-Feeling.

Er wollte nie der Clown sein, aber dann ist es doch der charmante Spaßmacher, der zuletzt lacht. So ist das bei Pietro Lombardi. Der Karlsruher, der durch die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" bekannt wurde, liefert beim mehrfach verschobenen Tour-Abstecher in der Stadthalle, was man von ihm erwartet: Unterhaltung mit Fun- und Schmachtfaktor.

Die Menschen reihen sich in einer langen Schlange vor dem Eingang, wegen Corona ist ein Schnelltest nötig. Auffallend viele Security-Mitarbeiter kümmern sich um einen geordneten Ablauf dieses Abends in Immer-noch-Pandemie-Zeiten. Aber alle sind so entspannt und kooperativ, dass es keine Probleme gibt. Die Stimmung ist top, einige singen sich schon mal mit Pietro-Hits warm. Neben der Halle parken Riesen-Trucks mit der Konzertausrüstung.

Knapp 2000 Fans sind schließlich an Bord, als es losgeht. Die Freude, endlich wieder live Musik zu erleben, ist ihnen anzumerken. Im Publikum mehr Frauen als Männer, die meisten jung und in Cliquenstärke. Die Jungs in der Unterzahl erwecken hier und da den Eindruck, als seien sie Begleiter ihrer Herzensdame. Was tut man nicht alles aus Liebe.

Der ganze Saal singt mit

Zuerst spielt Orry Jackson mit seiner Band, er bringt das Ayman-Cover "Mein Stern" und eine deutschsprachigen Version des Mitgröl-Klassikers "Live is Life". Schon hier singen, tanzen und gehen alle mit. Als dann Pietro Lombardi im gelbroten Scheinwerferlicht die Bühne betritt, mit Baseballjacke und Basecap, auf eine Großleinwand projiziert, steigt der Kreischpegel in lang nicht mehr gehörte Höhen. Alle hier kennen die Texte seiner Hits auswendig. Manche nehmen sie so ernst, dass man sich fast einen Spontan-Eingriff von Jan Böhmermann wünscht, der Lombardis "Señorita" als deutsche Nationalhymne auf die Schippe nahm.

Natürlich passiert das nicht, stattdessen schmettert Pietro routiniert Songs wie "Phänomenal", "Nur ein Tanz", "Bella Donna", "Es tut schon wieder weh" – und natürlich "Señorita". Seine Band mit Schlagzeug, Perkussion, Gitarre, Bassist und Keyboarder spielt solide professionell, der mal übermütig sommerfröhliche, mal schmelzend romantische Disco-Pop mit Latin-Anteilen kommt gut rüber.

Der Typ von nebenan

Die Leute mögen diesen Kerl einfach, der sich aus kleinen Verhältnissen nach oben gekämpft hat und sich, wenn es um mediale Aufmerksamkeit geht, für nichts zu schade ist. Kein Wunder, wenn dein Mentor Dieter Bohlen heißt; der holte ihn zeitweise auch in die Jury von "DSDS". Auch konnte man bei RTL Pietros Familienleben mit der anderen DSDS-Finalkandidatin Sarah Engels und die Geburt ihres gemeinsamen Kindes verfolgen, zuletzt dann "Sarah & Pietro - Die ganze Wahrheit" über ihre Trennung. Aber er ging auch mit dem "VIP-Bus" auf Reisen, stellte sich dem "Familienduell", kochte bei "Grill den Henssler", sportelte beim "Turmspringen" und vieles mehr.

Bei all dem, und das merkt man in Fürth, wirkt er immer noch bodenständig und sympathisch, wie der Typ von nebenan, für den alle Mädels ein bisschen schwärmen. Das strahlt er tatsächlich auch auf der Bühne aus. Und das zählt. Schöner Abend.

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