Auf der Cadolzburg

Einstiges Toilettenhäuschen lockt zum Vesper

8.9.2021, 11:00 Uhr
Einstiges Toilettenhäuschen lockt zum Vesper

© Foto: Thomas Scherer

Es handelt sich dabei um das ehemalige Toilettenhäuschen der alten Dorfschule in der Vorburg. In die Hand genommen hat dies vor allem das Team um Gartenmeister Friedrich Knoll. "Wir hatten lediglich knapp 40.000 Euro bewilligt bekommen", erklärt Bernhard Weber, Vorstand der Bayerischen Staatlichen Schlösser-, Gärten- und Seenverwaltung, in deren Zuständigkeitsbereich auch die Cadolzburg fällt.

Einstmals als Toilettenhäuschen für die angrenzende Dorfschule konzipiert, verharrte das rund elf Quadratmeter große Sandsteingebäude über viele Jahrzehnte im Dornröschenschlaf. Erst als der inzwischen verstorbene Burgführer Helmut Krämer eine größere Summe für die Bestuhlung des knapp 150 Quadratmeter großen Gartens vor dem Häuschen spendete, damit sich Wanderer oder Schulklassen niederlassen können, reifte bei Friedrich Knoll die Idee, auch das Gebäude mit einzubeziehen und zu bewirtschaften.

"Wir hatten über knapp zwei Jahre immer wieder so genannte "Coffee-Bikes" für die Vorburg verpflichtet, leider mit mäßigem Erfolg", erinnert sich Weber an die Anfänge der Bewirtung. Daher stieß die Idee, das bauliche Kleinod zu aktivieren, auf offene Ohren.

Von Grund auf saniert

Nach und nach und mit großer Kraftanstrengung schaffte Knoll mit seinen Männern über sieben Tonnen alte Bausubstanz fort, bevor die Grundsanierung beginnen konnte. Die Bauleitung und architektonische Überwachung übergab die Verwaltung an Lothar Wagner, der bereits in den vergangenen Jahren maßgeblich an der Sanierung der gesamten Burg beteiligt war. "Eine Win-win-Situation für alle", freut sich Weber. Denn das Gebäude mit Garten wirke nicht nur äußerst einladend, mit Klaus Kohler fand sich zudem ein Wirt, der in unmittelbarer Nachbarschaft seit Jahren das bekannte "Schmankerl-Eckla" erfolgreich betreibt.

"Wir können sämtliche Speisen bei uns frisch zubereiten und ins Vesperhäusla bringen", erklärt Kohler. Täglich wechselnde kleine Gerichte, aber auch Kaffeevarianten und selbstgebackener Kuchen finden sich auf der Speisekarte.

Sommers bis 18 Uhr geöffnet

In den Sommermonaten (April bis September) ist der lauschige Garten mit Blick auf die Burg in der Zeit von 9 bis 18 Uhr geöffnet, während in der restlichen Zeit die in Dunkelrot gehaltenen Bänke zwischen 10 und 16 Uhr zum Verweilen einladen. "Wir hoffen, dass sich die Rastmöglichkeit schnell herumspricht und dann auch Radwanderer bei uns Halt machen und nach dem Vesper die Cadolzburg besuchen", erklärt Weber.

In normalen, sprich: Nicht-Corona-Jahren, zählt die Verwaltung über 50.000 zahlende Besucherinnen und Besucher, ergänzt um eine wahrscheinlich genauso große Anzahl von Gästen, die lediglich die Vorburg und das historische Gemäuer von außen in Augenschein nehmen.

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