Einstimmig: Die Fürther XXL-Kirchweih kann kommen

14.12.2020, 17:15 Uhr
Einstimmig: Die Fürther XXL-Kirchweih kann kommen

© Hans-Joachim Winckler

Horst Müller war hörbar überrascht über die große Mediennachfrage am späten Montagnachmittag: Gleich mehrere Anrufer wollen vom städtischen Wirtschaftsreferenten wissen, ob denn nun wirklich kommt, was die Fürther Nachrichten in ihrer Montagsausgabe berichtet hatten.

Die Antwort: Ja, die Michaelis-Kirchweih des kommenden Jahres soll 16 statt der sonst üblichen zwölf Tage dauern. Ohne Gegenstimme haben sich die Kommunalpolitiker aller Couleur in der Sitzung des städtischen Kirchweihausschusses dafür ausgesprochen. Am Mittwoch muss es noch der Stadtrat bestätigen, doch das gilt als Formsache.

Das auch für die hiesigen Märkte und Kirchweihen zuständige Wirtschaftsreferat hatte die Ausdehnung vorgeschlagen, um den Schaustellern einen dicken Stein in den Garten zu werfen: Sie hatten wegen der fast ausnahmslos abgesagten Festivitäten im Corona-Jahr erhebliche Einbußen zu verkraften, die vier zusätzlichen Tage sollen 2021 einen gewissen Ausgleich bringen.

Im Ausschuss gab es dafür reichlich Verständnis – auch wenn sich alle darüber einig sind, dass dies eine Ausnahme bleiben soll. Denn kein Geheimnis ist, dass die Schausteller eine generelle Verlängerung der extrem umsatzträchtigen Michaelis-Kirchweih gern sähen.

Das ungewöhnliche Medieninteresse erklärt sich Horst Müller damit, dass Fürth vorprescht und wohl die erste Kommune ist, die sich zur Verlängerung eines großen Volksfests entschließt. Der Wirtschaftsreferent ist sich aber "hundertprozentig sicher": Andere werden nachziehen, zuvorderst München mit dem Oktoberfest – daran könne es keinen Zweifel geben, seien die Hilfen doch nun mal dringend geboten.

Noch nicht einigen konnte sich der Ausschuss indes über ein weiteres Zuckerl für die Schausteller: Der Vorschlag stand im Raum, ihnen auch die Standgebühren für die zusätzlichen vier Tage zu erlassen, 55 000 Euro würde die Stadt das kosten.

In dieser Angelegenheit hat nun der Stadtrat das letzte Wort. Stimme der nicht zu, könne er damit leben, beteuert Müller – denn seine wichtigste Mission sieht er mit der Verlängerung erfüllt.

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