Empörung über den Freistaat: Digitalbudget wird gekürzt

29.3.2019, 19:00 Uhr

"Nach uns vorliegenden Informationen betrachtet der Freistaat Bayern die Förderprogramme für das Digitalbudget bereits jetzt als abgeschlossen", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Fürth. Das Programm sollte eine Laufzeit von 2018 bis 2020 haben. Unterm Strich, so heißt es weiter, stehe letztlich "nur ein Drittel der ursprünglich in Aussicht gestellten und für die Erstbeschaffung dringend notwendigen Mittel zur Verfügung".

Mit dem "Digitalbudget" wollte der Freistaat den Kommunen bei der Ausstattung der Klassenzimmer helfen. Das Geld sollte in die Anschaffung von digitalen Endgeräten wie Notebooks, Tablets und interaktive Tafeln fließen. Die Stadt Fürth rechnete für diesen Zweck drei Jahre lang mit Fördermitteln in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro jährlich.

Das "Digitalbudget" sollte den "Digitalpakt" ergänzen, auf den sich Bund und Länder vor kurzem nach langem Streit geeinigt haben. Das Geld aus diesem Topf ist vor allem für die Versorgung der Klassenzimmer mit schnellem Internet gedacht und nur in geringem Umfang für die Anschaffung von Geräten. Angesichts der Streichung des "Digitalbudgets" für 2019 und 2020 werde der "Digitalpakt" zur "Mogelpackung für Lehrer, Schüler, Eltern und Kommunen". Damit werde die Digitalisierungsoffensive des Freistaates Bayern zunehmend zum "Rohrkrepierer", so Braun. "Das intensive Bemühen der Schulen, Lehrkräfte und Verantwortlichen vor Ort um medienpädagogische Konzepte und digitale Bildung wird auf diese Weise konterkariert."

Der Freistaat Bayern werde den Herausforderungen der digitalen Bildung im 21. Jahrhundert so in keinster Weise gerecht, kritisiert Braun. Es bleibe den Kommunen überlassen, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe auf eigene Kosten so gut wie möglich zu erledigen.

Keine Kommentare