Ex-Oberasbacher winkt Deutscher Filmpreis

29.4.2019, 11:00 Uhr
Ex-Oberasbacher winkt Deutscher Filmpreis

© Warner Bros.

Eine Oscar-Nominierung krönte im vergangenen Jahr "Watu Wote – All of us", für den Tobias Rosen als Creative Producer zeichnete. Der weltweit mehr als 70-fach ausgezeichnete Kurzfilm – es gab unter anderem den begehrten Studenten-Oscar – war die Abschlussarbeit seines Masterstudiums an der Hamburger Media School. Das war fraglos ein sagenhafter Erfolg, aber wie groß ist denn der Druck, wenn nach der Studienphase der erste Spielfilm ansteht?

"Eigentlich ging das. Ich bin ein Mensch, der sich selbst nicht so unter Druck setzt", überlegt Tobias Rosen. "Für mich überwiegt der Spaß an diesem Beruf, der wirklich schön ist." Beim Drehen selbst, gibt er zu, sah die Sache freilich schon etwas anders aus. "Da gibt es natürlich eine große Verantwortung, man ist für 100 bis 150 Leute da und für den Erfolg des Projekts." Eines ist für ihn freilich sicher: "Es ist Auszeichnungen wie dem ,First Steps Award’ oder dem Studenten-Oscar zu verdanken, dass Warner Brothers mit ,Rocca’ auf uns zukam."

Mutiges Mädchen

"Rocca verändert die Welt" ist eine moderne Pippi-Langstrumpf-Geschichte und erzählt von einem mutigen Mädchen, das sich nicht unterkriegen lässt. Katja Benrath, mit der Rosen bereits bei "Watu Wotu" zusammengearbeitet hat, führt Regie. Die 12-jährige Luna Marie Maxeiner spielt die Hauptrolle.

Ex-Oberasbacher winkt Deutscher Filmpreis

© Hans-Joachim Winckler

Wie die legendäre Pippi hat auch sie einen tierischen Freund. Das ist allerdings kein Pferd. Sondern? "Ein Eichhörnchen", sagt Rosen lachend. "Es gab mehrere junge Tiere, die im Film zu sehen sind." Kann man die denn dressieren? "Das ist total schwierig, man hofft eher, dass die einfach etwas Schönes machen, wenn gefilmt wird. 70 Prozent der Eichhörnchen-Szenen wurden so aufgenommen, der Rest ist digital."

Zu den Darstellern zählen daneben Fahri Yardim ("Dogs of Berlin", "Tatort"), Cordula Stratmann und Barbara Sukowa, die weltbekannt wurde in Filmen von Rainer Werner Fassbinder und Margarethe von Trotta ("Berlin Alexanderplatz", "Rosa Luxemburg"). Detlev Buck ("Männerpension", "Bibi und Tina") spielt einen Taxifahrer. Wie kommt es, dass der Regisseur und Produzent als Schauspieler mitmischt? "Das hat mit der Arbeit von Steffi Ackermann zu tun, die das Projekt entwickelt hat, und mit diesem wunderbaren Drehbuch von Hilly Martinek. Da ist nämlich auch sein Part einfach eine tolle Rolle." Martinek, die mit dem Buch zu "Honig im Kopf" bekannt wurde, habe eine Geschichte geschrieben voller Humor, berührender Momente und einer ungewöhnlichen Tiefe.

Tobias Rosen, der in Oberasbach sein Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und im Schauspielkurs von Felizitas Handschuch mit der Bühne erste Erfahrungen gemacht hat, ist gerade von Hamburg nach Köln umgezogen. Seit Oktober arbeitet er bei Warner Brothers Deutschland und ist zuständig für TV und Serien. "Da wird im kommenden halben Jahr vieles spruchreif", sagt er, der derzeit dabei ist, "fast 20 Projekte parallel anzuschieben".

Als nächstes steht jetzt allerdings der 3. Mai im Kalender. Da findet die 69. Verleihung des Deutschen Filmpreises im Palais am Funkturm in Berlin statt, immerhin die höchstdotierte Kulturauszeichung hierzulande. "Rocca verändert die Welt" wurde – neben "Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer" – für den Preis als bester Kinderfilm nominiert.

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