Exoten in Cadolzburg: Flugschau begeisterte

13.10.2020, 13:09 Uhr
Exoten in Cadolzburg: Flugschau begeisterte

© Foto: Thomas Scherer

Jeweils zwei Mal erhoben sich ein afrikanischer Lannerfalke, ein nordamerikanischer Wüstenbussard, ein südamerikanischer Rotrückenbussard und ein aus der sibirischen Taiga stammender Steppenadler über die Köpfe der gut einhundert Besucher.

Museumsleiterin Uta Piereth zeigte sich bei der Begrüßung erfreut über den starken Zuspruch und ermahnte alle Teilnehmer, auf die Hygieneregeln zu achten.

Die beiden jeweils rund halbstündigen Flugschauen machten deutlich, warum die Wurzeln dieser uralten Art der Jagd, bei der der Mensch sich auf tierische Hilfe verlässt, bis 3000 Jahre vor Christi Geburt zurückreichen. Mit den von diversen Kreuzzügen heimkehrenden Rittern nahm die Beizjagd, so der Fachbegriff, ihren Weg nach Europa. Der europäische Adel fand schließlich Gefallen an dieser Art der Jagd.

Wolfgang Schreyer erklärte nicht nur, welche Tiere die Greifvögel erbeuten, sondern auch ihre Jagdmethoden: Der eine fängt seine Mahlzeit im Flug, etwa der Falke, der mit knapp 400 Stundenkilometer unübertroffen schnell zum Erfolg kommt, während der andere, auf einem höher gelegenen Punkt sitzend, sein Opfer erspäht und dann mit messerscharfen Krallen zupackt.

Jägerprüfung gehört dazu

Eine mehrjährige Ausbildung, die als Grundvoraussetzung eine bestandene Jägerprüfung vorsieht, ermöglicht den Beruf des Falkners. Bereits im Mittelalter war diese Art des Jagens ausschließlich dem Adel vorbehalten, und so ist stark anzunehmen, dass damals rund um die Cadolzburg mittels zahlreicher Greifvögel ebenfalls dem Wild nachgestellt wurde.

Viel Wissenswertes vermittelte auch die Themenführung "Die Hohenzollern und ihre Cadolzburg". Untermalt wurde der spannende Tag durch die Musiker der Nürnberger Schembart-Gesellschaft und ihren Sackpfeifern.

 

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