Explosion in Fürther Tattoo-Studio: Lange Haftstrafen für Trio

15.4.2019, 18:39 Uhr
Explosion in Fürther Tattoo-Studio: Lange Haftstrafen für Trio

© Paul B.

Sie tranken Bier und Schnaps, rauchten Cannabis, schnupften Speed und Crystal Meth – und schwer berauscht schmiedeten zwei Frauen, beide 29 Jahre, und ein Mann (22) im Sommer 2018 einen üblen Plan: Mitten in Fürth wollten sie das Tattoo-Studio eines verhassten Bekannten in die Luft sprengen. 

Sie verkleideten sich mit Kapuzenpullis, packten Schweißmasken ein, dazu eine Bengalfackel, eine Gaskartusche und einen selbst gebasteltem Molotow-Cocktail – und fuhren schwer berauscht mit dem Auto nach Fürth. 

Der Grund ihres Ärgers: Eine Frau (29) und ihr Freund (22) waren sauer auf den Tätowierer, weil sie ihm unterstellten, dass er mit ihrer Beziehung nicht einverstanden war. Im April 2018 war der Tätowierer, er ist der Ex-Freund der 29-Jährigen, angeblich in die Nürnberger Wohnung des Paars eingedrungen und hatte die Frau verprügelt. Und nun wollte das Paar Rache. 

Mehrere Fensterscheiben zerstört

Gemeinsam mit einer Freundin, auch sie 29 Jahre alt, ging es nach Fürth. Sie schlugen ein Seitenfenster des Tattoo-Studios ein – in dem Mehrfamilienhaus befinden sich auch Wohnungen – und warfen den entzündeten Molotow-Cocktail sowie den als Sprengsatz präparierten Bengalo hinein. Der Molotow-Cocktail erlosch und blieb wirkungslos. Doch der Sprengsatz erzeugte eine Druckwelle, die mehrere Fensterscheiben zerstörte. Das Trio flüchtete, Ende August kam ihnen die Polizei auf die Spur. Der Sachschaden beträgt über 4000 Euro. 

Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth räumten sie die Tat ein und berichteten von Drogenproblemen. Nun wurden der 22-Jährige und dessen 29-jährige Frau zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Freundin des Paares muss drei Jahre Freiheitsstrafe verbüßen. Die Unterbringung der beiden Frauen und des Mannes in einer Entzugsklinik wurde angeordnet.