Extreme Herausforderungen in Schlamm und Matsch

24.7.2007, 00:00 Uhr
Extreme Herausforderungen in Schlamm und Matsch

© Hans-Joachim Winckler

Gut 120 Teilnehmer am Samstag und über 100 am Sonntag starteten in den Klassen «Twinshocker» (Trial-Motorräder mit zwei Federbeinen, die bis etwa Mitte der 80er Jahre gebaut wurden) und «Pre65» (Baujahr vor 1965). Vor allem letztere Bikes sind häufig umgebaute Serienmaschinen beispielsweise von Zündapp, Horex, NSU, BSA oder Triumph.

Wer mit einem gemütlichen Ausflug der Fahrer im Alter von zehn bis über 70 Jahre gerechnet hatte, wurde überrascht: Mit den Oldtimern war echter Sport zu sehen. Der Verein hatte keine Mühen gescheut und etwa zwei Dutzend Natur-Sektionen mit Sand, Steinen, Wurzeln und Schlamm gebaut, die es durchaus in sich hatten.

Zwei Sektionen zerstört

Pech hatte der Verein allerdings mit dem Wetter: Wegen des starken Regens in der Nacht auf Sonntag mussten am zweiten Tag einige Sektionen aus dem Programm genommen werden. Sie waren durch Wasser und Matsch unbezwingbar geworden. In den verbliebenen neun Abschnitten sorgte das Wasser zum Teil dafür, dass die Strecken extrem schwierig wurden. Doch das internationale Starterfeld nahm es gelassen und die Schwierigkeiten als zusätzliche Herausforderung.

Gute Platzierungen konnten die lokalen Starter vom AMC Zirndorf erzielen: Franz Grassinger wurde auf seiner Matchless am Samstag in seiner Klasse Fünfter, Bernd Zienert auf Fantic bei den Twinshockern Siebter und Klaus Franke auf Honda Elfter. Klaus Pawlik (Honda) fuhr auf der weniger schweren weißen Spur ebenfalls auf den elften Platz. In der leichteren roten Spur wurde Adrian Franke Vierter.

Am Sonntag wurde Franz Grassinger Fünfter, Bernd Zienert Zehnter und Klaus Pawlik holte den vierten Platz. In der roten Spur gewann mit Adrian Franke auf einer alten Honda einer der jüngsten Starter. Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli, die als passionierte Motorradfahrerin selbst Mitglied im AMC Zirndorf ist, führte an beiden Tagen die Siegerehrung durch.

Krönung des erfolgreichen Motorsport-Wochenendes war schließlich der Mannschafts-Europa-Cup der Nationen um den «Großen Preis» der Raiffeisenbank Zirndorf, der in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgefahren wurde. Die beiden deutschen Mannschaften fuhren dabei den Pokal unter sich aus: Deutschland I siegte nach zwei Stechen vor dem Team Deutschland II. Dritter wurde die belgische Mannschaft vor Österreich, die den dritten Platz ebenfalls im Stechen holten.

Doch nicht nur die spannenden Wettkämpfe fesselten die zahlreichen Zuschauer. Vor allem bei der älteren Bevölkerung wurden angesichts der vielen schönen Klassiker Erinnerungen an die Jugend wach. Manch einer holte für die Veranstaltung seinen eigenen Oldtimer aus der Garage und fuhr mit seinem Zündapp- oder Indian-Gespann vor. Nicht nur die Motorsportfans genossen so die entspannte Stimmung bei diesem besonderen Wettbewerb, auch die vielen Familien kamen auf ihre Kosten.