Feuerwehren werben: Frauen auf die Drehleiter!

29.10.2019, 21:00 Uhr
Feuerwehren werben: Frauen auf die Drehleiter!

© Foto: Thomas Scherer

Nicht einmal zehn Prozent Frauenanteil bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Fürth – das ist eindeutig zu wenig, finden die Verantwortlichen der Kreisbrandinspektion und luden zum unverbindlichen Hineinschnuppern in das für viele unbekannte Terrain ein.

Etwas sperrig geriet dabei der Arbeitstitel: "Frauentag der Feuerwehren im Landkreis". Die Frauenbeauftragte der Kreisbrandinspektion, Stefanie Rietzke, begrüßte auf dem Gelände der Atemschutzzentrale in Oberasbach gut zwei Dutzend Interessentinnen, die sich einen Vormittag lang einen ersten Überblick über die höchst unterschiedlichen Tätigkeiten in den Freiwilligen Feuerwehren verschaffen wollten.

Im Landkreis Fürth gibt es 166 Feuerwehrfrauen unter den 1962 Aktiven, 35 von ihnen sind sogar Atemschutzgeräteträgerinnen und somit an vorderster Front bei der Brandbekämpfung im Einsatz. Was die Zahlen angeht: Das darf und soll langfristig nicht so bleiben. Aufgrund des demographischen Wandels wird es immer wichtiger, langfristig ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern anzustreben. Nur so sei es möglich, den kontinuierlich sinkenden Männeranteil zu kompensieren, so Rietzke.

Spezialistinnen gefragt

Die Fachbereichsleiterin für Vereinsrecht der Kreisbrandinspektion, Julia Hackl, ist selbst Gruppenführerin in der FFW Wintersdorf und informierte die Frauen über die modulare Ausbildung der hiesigen Wehren. Eine Spezialisierung ist, je nach Talent, möglich.

Einen kleinen Vorgeschmack auf mögliche Tätigkeiten gab es nach dem Anlegen der Schutzausrüstung inklusive Stiefeln. Ebenfalls ein Novum für sämtliche Beteiligte: das Gefühl der Höhe im voll ausgefahrenen Korb der Drehleiter. Der Stützpunktkommandant der FFW Roßtal, Stefan Perzinger, simulierte einen Brand und übte mit den Frauen den Einsatz von Feuerlöschern.

Wer es sich zutraute, durfte in voller Schutzausrüstung die anspruchsvolle Atemschutzstrecke unter Anleitung von Kreisbrandrat Frank Bauer absolvieren und sich über die Funktionsweise der Atemschutzgeräte erkundigen. Claudia Weiß von der FFW Oberasbach machte Mut: "Es gibt viele Feuerwehrfrauen, die als Quereinsteigerinnen beigetreten sind und ihre Passion gefunden haben." Einen Erfolg verbuchte die Kreisbrandinspektion bereits: Noch vor Ort versprach eine Frau, sie werde der Feuerwehr beitreten.

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