Filmreifer Goldraub in Fürth: Flüchtiger Verdächtiger ist um die 70

25.6.2020, 19:20 Uhr

Der filmreife Goldraub spielte sich am Mittwoch im Herzen Fürths ab: Ein Rentner und seine Lebensgefährtin verabredeten sich zu einem Treffen mit Interessenten auf der Fürther Freiheit – es geht um einiges: Sechs Kilo Gold im Wert von mehreren Hunderttausend Euro wollen sie ihnen verkaufen. Der Mann möchte das Bargeld in einer nahe gelegenen Bank auf seine Echtheit hin überprüfen lassen, es kommt zum Streit. Die Räuber flüchten mit dem Gold im schwarzen Range Rover und fahren dabei einen 30-Jährigen an.


Goldraub in Fürth: Zeugen verfolgten einen der Räuber


Weil sie von Fahrerflucht ausgeht, verfolgt eine Augenzeugin den Wagen, der schließlich in eine Hauswand an der Turmstraße kracht. Damit nicht genug: Einer der mutmaßlicher Täter wird – auch dank der Hilfe von Bürgern, die Zivilcourage zeigen – rasch festgenommen, einem zweiten aber gelingt die Flucht. Bei seiner Beschreibung dürften etliche Leser gestaunt haben: Er soll zwischen 70 und 75 Jahre alt sein.

Einen Tag später gibt es zu seinem Verbleib noch keine weiteren Erkenntnisse, wie Michael Konrad, Sprecher beim Polizeipräsidium Mittelfranken, auf FN-Nachfrage sagt. Man gehe jedoch weiter davon aus, dass der Gesuchte zwischen 70 und 75 Jahre alt ist. Am späten Donnerstagnachmittag wurde der 36-jährige Festgenommene dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der ordnete Untersuchungshaft an.

Bis zu diesem Zeitpunkt arbeiteten die Beamten mit Hochdruck, so Konrad. "Das Raubgeschehen stand erst mal im Fokus", sagt er. Deshalb habe man sich bei den Vernehmungen darauf konzentriert, was genau in der Fürther Innen- und Südstadt am Mittwoch passiert ist. Es wurden Berichte getippt und Beweise gesammelt, "das Wichtigste ist, dass man den Tatverdächtigen in U-Haft bekommt".

Woher stammt das Gold?

Noch müssen also Fragen offen bleiben. Woher zum Beispiel das Gold stammt, das der Rentner verkaufen wollte. Oder warum man sich zur Übergabe auf der Fürther Freiheit verabredet.

Nach wie vor wird nach dem zweiten Täter gefahndet. Er ist etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, hat eine kräftige Figur, längere graue Haare, die teils schwarz gefärbt sind. Er trug einen dunklen Anzug mit hellblauem Hemd, einen Schnurr- und leichten Kinnbart und sprach deutsch mit ausländischem Akzent.

Zeugen, die etwas beobachtet haben, sollen sich bitte beim Kriminaldauerdienst unter Telefon (0911) 2112-3333 melden.


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