Freibad-Öffnung kommt die Bibertstadt teuer

13.6.2020, 17:32 Uhr

"Wir haben uns auf den 15. Juni fokussiert und die zurückliegenden Wochen unter anderem für Revisionsarbeiten genutzt", berichtet Werkleiter Timo Schäfer. Orientiert haben sich die Verantwortlichen an der vom Freistaat angekündigten Lockerung der Reisebestimmungen, wie Bürgermeister Thomas Zwingel (SPD) erklärt: "Eine Woche früher wäre zwar wünschenswert gewesen, war aber leider nicht mehr zu schaffen." Angesichts des trüben Regenwetters der vergangenen Tage könne man die Verzögerung aber verkraften.

Nun also nächste Woche. Dabei waren sich die Ausschussmitglieder durchaus im Klaren, dass die Öffnung für die Stadt teurer sein dürfte, als das Bad weiterhin geschlossen zu halten. "Wirtschaftlich diskutabel" sei die Entscheidung, so Zwingel. Doch sei man sich einig, der Bevölkerung in Zeiten der Corona-Beschränkungen ein breiteres Freizeitangebot machen zu wollen. "Wir verstehen uns da auch als Dienstleister für die Bürger in dieser schwierigen Zeit", betont der Bürgermeister.

"Das Bibertbad zuzulassen, stand überhaupt nicht zur Debatte", pflichtet ihm Udo Nürnberger (CSU), der Vorsitzende der größten Stadtratsfraktion, bei. Denn: "Wir müssen etwas für unsere Bevölkerung tun." Selbstverständlich spielten die Finanzen beim ohnehin defizitären Bibertbad stets eine Rolle, doch gerade in der kommenden Urlaubszeit, wenn viele nicht wegfahren können, müsse die Einrichtung genutzt werden können.

Natürlich hätte auch Nürnberger die Öffnung lieber eine Woche früher gesehen, aber letztlich hätten ihn die Argumente der Werkleitung überzeugt. Marcus Baritsch von den Freien Wählern konnte deren Begründung dagegen nicht ganz nachvollziehen: "Andere Bäder haben es ja auch geschafft, so überraschend kam die Freigabe nicht. Die zweite Pfingstferienwoche hätten wir schon gerne aufgemacht." Letztlich stimmte aber auch er für den Beschluss. Denn wichtig sei jetzt, dass das Bad überhaupt erst einmal wieder offen hat.

Neben der technischen Revision der Anlagen beschäftigte auch das Schutzkonzept, das erstellt werden musste, die Werkleitung. Um die geltenden Abstands- und Hygieneregelungen einhalten zu können, wurden unter anderen die Öffnungszeiten in drei Blöcke geteilt, unterbrochen jeweils von einer Stunde, in der das Bad gereinigt und desinfiziert werden soll. Vereine können das Bad ab 19.30 Uhr nutzen.

Kinder unter 14 Jahren dürfen nur in Begleitung Erwachsener ins Bad. Auf der Liegewiese weisen Markierungen auf Parzellen hin, die die erforderlichen Abstände sicherstellen sollen. "Wir werden sehen, wie die Menschen damit umgehen", sagt Werkleiter Schäfer. Die Regelungen seien "nicht in Stein gemeißelt", je nach Lage der Dinge könnten sie flexibel angepasst werden.

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