Front gegen den S-Bahn-Schwenk

19.1.2010, 00:00 Uhr
Front gegen den S-Bahn-Schwenk

© Wolfgang Händel

Ermutigende Signale habe man bei einem Gespräch des CSU-Staatssekretärs und Bundestagsabgeordneten Christian Schmidt, dem Chef der Stadtratsfraktion, Joachim Schmidt, sowie seines Stellvertreters Siegfried Tiefel mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, ebenfalls CSU, empfangen, heißt es. Ziel des Treffens sei eine «sachbezogene Neubewertung des Bahn-Verschwenks« gewesen.

In dem «konstruktiv geführten Gespräch« sei von Seiten der Fürther Politiker gefordert worden, die Argumente der Stadt Fürth gegen die Planung in die Überlegungen einfließen zu lassen. Insbesondere die Kosten-Nutzen-Analyse der DB, derzufolge die Variante mit einem Haltepunkt bei Steinach effizienter sein soll als die Trassenführung entlang der bestehenden Strecke, ist nach Ansicht der Kommune veraltet und damit nicht mehr maßgebend. Ohne Not werde wertvolles Ackerland und Natur zerstört. Ramsauer habe zugesagt, nachzuhaken und «weitere Gespräche auf Arbeitsebene« folgen zu lassen.

Unterdessen vermelden auch die Grünen einen kleinen Erfolg. In der Antwort auf eine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion versichert die Bundesregierung, dass der S-Bahn-Schwenk die Planungen für den zeitgleich stattfindenden Ausbau der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-Erfurt-Berlin nicht tangiere.

Bislang waren die Gegner des Schwenks davon ausgegangen, dass dessen Einbindung in das so genannte Verkehrsprojekt Deutsche Einheit die größte Hürde darstelle, weil sich dann der Bund und alle 16 Länder über eine Änderung der Pläne für die S-Bahn-Route einigen müssten. Die «überwältigenden Argumente« für eine Streckenführung entlang der Bestandsstrecke bekämen dadurch neues Gewicht, so die grünen Bundestagsabgeordneten Toni Hofreiter und Uwe Kekeritz.