Abstimmung am 26. September

Fürth bereitet sich auf Bundestagswahl vor: "Wir sind schon voll am Arbeiten"

15.8.2021, 21:00 Uhr
Fürth bereitet sich auf Bundestagswahl vor:

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Welche Orte gehören zum Wahlkreis Fürth?

Die Stadt Fürth sowie die Landkreise Fürth und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim – ohne die Orte Uehlfeld, Dachsbach und Gerhardshofen – bilden bei der Bundestagswahl 2021 einen Wahlkreis.

Wie wird gewählt?

Die Wähler haben zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird der oder die Wahlkreisabgeordnete für Fürth per Direktwahl bestimmt. Sie wird auf der linken Stimmzettelhälfte abgegeben. Mit der Zweitstimme, die auf der rechten Stimmzettelhälfte vergeben wird, wählt man die Landesliste einer Partei. Die Anzahl der insgesamt auf die Landesliste entfallenden Stimmen gibt dann den Ausschlag dafür, welche Bewerber zusätzlich zu den Gewinnern der Direktwahlen in den Bundestag einziehen.

Wer im Wahllokal seine Kreuzchen macht, sollte an die Wahlbenachrichtigungskarte denken. Notfalls reicht aber auch der Personalausweis oder der Reisepass. Wer nicht weiß, welchem Wahllokal er oder sie zugeteilt ist, kann bei der Stadt Fürth unter Telefon (09 11) 9 74 23 32 nachfragen. Freilich kann man auch per Briefwahl abstimmen.

Wie funktioniert die Briefwahl?

Die Diakoneo-Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Neuendettelsau bereiten traditionell die Briefwahlunterlagen für den Wahlkreis Fürth vor. Rainer Baier, Chef des Fürther Bürgeramts und stellvertretender Kreiswahlleiter, geht davon aus, dass die ersten Unterlagen ab dem 26. oder 27. August ausgestellt werden können. Ab dem 16. August werden die Wahlbenachrichtigungsbriefe an die etwa 86 800 Wahlberechtigten in der Stadt verteilt. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2017 durften exakt 86 606 Fürtherinnen und Fürther ihre Kreuzchen machen, 2009 waren es 83 231.

Spätestens am Sonntag, 5. September, müssen die Briefe bei den Leuten sein. Mitarbeitende der Infra sind fürs Ausliefern zuständig, was Baier zufolge "sicherer als mit der Deutschen Post" sei. Denn: Die Zustellquote sei dank der Infra höher, denn dort wisse man genau, wo sich welcher Briefkasten im Stadtgebiet befindet – immerhin müssen die Angestellten des Energieversorgers regelmäßig Rechnungen überbringen. In den Landkreiskommunen werden die Wahlbenachrichtigungen ab kommender Woche verschickt.

Bei der Stadt rechnet man mit 35.000 Briefwählerinnen und -wählern aus Fürth. Sicherheitshalber werden 45.000 Unterlagen vorbereitet. Bei der letzten Bundestagswahl machten knapp 20.000 Menschen ihre Kreuzchen aus der Ferne.

Kann man die Briefwahlunterlagen jetzt schon beantragen?

Ja, dafür braucht es keine Wahlbenachrichtigungskarte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Auf der Internetseite www.fuerth.de gibt es ein Formblatt. Außerdem kann man die Unterlagen per Mail beantragen an briefwahl@fuerth.de. Wichtig ist, seinen Vor- und Nachnamen sowie Adresse und Geburtsdatum anzugeben. Man kann auch persönlich beim Amt vorbeischauen. Ab dem 30. August kann man die Briefwahlunterlagen in der Schwabacher Straße 170 direkt abholen oder den Stimmzettel gleich vor Ort ausfüllen. Rainer Baier appelliert wegen der Pandemie allerdings an die Menschen, sich auf dem Postweg ans Bürgeramt zu wenden.

Wie viele Wahllokale gibt es in Fürth?

96 Urnenwahlbezirke werden eingerichtet. "Die Briefwahlbezirke wurden erhöht auf 45", sagt Baier, "denn die Zahl der Briefwähler hat ziemlich zugenommen." Seit 2005 ist er mit Wahlen befasst, damals, erinnert er sich, gab es in Fürth noch 15 Briefwahlbezirke. Je mehr Distrikte es gibt, desto schneller werden die Stimmen am 26. September ausgezählt. Die Landkreisgemeinden werten die Stimmzettel selbst aus. Sie leiten ihre Ergebnisse danach ans Landratsamt, das diese wiederum dem Kreiswahlleiter mitteilt. Dann werden alle Stimmen addiert, damit das Gesamtergebnis dem Landes- und Bundeswahlleiter gemeldet werden kann.

Was passiert im Vorfeld der Wahl?

"Wir sind schon voll am Arbeiten", sagt Baier. Die Vorbereitungen laufen bereits seit Mai. Wahllokale wurden eingeteilt, über 1000 Wahlhelferinnen und -helfer mussten angeschrieben und verpflichtet werden. Bis Freitagmittag wurde das Wählerverzeichnis erstellt. "Das sind aufwändige Hintergrundarbeiten, die man nicht sieht", so Baier. Für den Wahlkreis Fürth werden insgesamt 288.100 Stimmzettel gedruckt, die die Druckereien direkt nach Fürth, Neustadt und Zirndorf liefern. Die Landratsämter verteilen sie dann an die einzelnen Gemeinden.

Wie wurde bei der letzten Bundestagswahl abgestimmt?

Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis Fürth lag 2017 bei 78,2 Prozent, 254.300 Menschen waren wahlberechtigt. 2013 waren es 72,2 Prozent bei 249.252 Wahlberechtigten. Bei den zurückliegenden 15 Abstimmungen ging – bis auf eine Ausnahme 1972 – stets die CSU als Siegerin hervor: Ab 1990 holte der Direktkandidat der CSU, Christian Schmidt, jedes Mal die meisten Erststimmen.

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