Fürth ist dunkelrot: Kommt nun die Notbetreuung in den Kitas?

1.11.2020, 20:30 Uhr
Kommt die Stufe III im Kita-Betrieb, werden nicht mehr alle Kinder täglich betreut.

© Caroline Seidel, dpa Kommt die Stufe III im Kita-Betrieb, werden nicht mehr alle Kinder täglich betreut.

Am Samstag ist die Corona-Ampel in Fürth von rot auf dunkelrot gesprungen: 116 Neuinfektionen gab es innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner – damit hat nun auch die Kleeblattstadt bei der Sieben-Tage-Inzidenz die 100er-Marke gerissen. Die neu verordneten Einschränkungen waren überschaubar. Zumal der Lockdown, der am Montag beginnt, vieles ohnehin verändert.

Am Sonntag wurde allerdings deutlich, dass die hohen Corona-Fallzahlen auch Konsequenzen für die Kinderbetreuung haben könnten. Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung ankündigte, wird das Gesundheitsamt das Infektionsgeschehen am Montag neu bewerten und prüfen, ob die Kitas in Stadt und Landkreis Fürth zu verkleinerten Gruppen oder zur Notbetreuung wechseln.

Vorerst kann die Behörde nur dies versichern: Zumindest an diesem Montag ändert sich noch nichts. "Viele Eltern und Kitas fragen sich im Moment, wie es weitergeht", sagt Landrat Mathias Dießl und stellt klar: Zum Start der Woche gibt es noch keine weiteren Einschränkungen.

Nach der Stadt Fürth, heißt es, könnte in Kürze auch der Landkreis die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Fällen pro 100.000 Einwohner überschreiten. Damit stehe die Entscheidung an, ob die Kitas zur sogenannten Stufe III übergehen, die im Rahmenhygieneplan für Kitas definiert ist. Es könnten dann nicht mehr alle Kinder gleichzeitig betreut werden. Den Rahmenhygieneplan hatten Gesundheits- und Familienministerium im Sommer überarbeitet. Damals ging es darum, festzulegen, unter welchen Voraussetzungen Kinder mit Schnupfen Krippen und Co. besuchen dürfen.


Bei Corona-Fällen in Kitas: Was Eltern wissen sollten


Weil es zuletzt nicht auffällig viele Corona-Fälle in den Einrichtungen gab, hatte das Gesundheitsamt bislang in Stadt und Landkreis an der Stufe II ("eingeschränkter Betrieb") festgehalten; es wurde gearbeitet wie bei einer gelben Corona-Ampel. Das hieß: Gruppen waren streng getrennt und fürs Personal galt Maskenpflicht.

Nürnberg verzichtet bisher auf weitere Einschnitte

Auch eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 Fällen muss nicht zwangsläufig zur Umstellung auf die Notbetreuung führen. In Nürnberg etwa hat man bisher auf den Einschnitt verzichtet.

In der Mitteilung des Landratsamts heißt es derweil: "Alle Einrichtungen in Stadt und Landkreis sind dringend aufgerufen, ihre ausgearbeiteten Planungen für eine Notbetreuung bereitzuhalten." Einige Kitas haben in den vergangenen Tagen bereits die Betreuungskapazitäten der Eltern erfragt.

Die Ämter in Stadt und Landkreis haben auch schon gemeinsam überlegt, wie der Betrieb in Stufe III aussehen könnte. Ziel sei es, sagte Fürths Sozialreferentin Elisabeth Reichert am Sonntag auf FN-Nachfrage, dass dann alle Kinder mindestens zweimal pro Woche die Kita besuchen können.

Am Montag wird sich das Gesundheitsamt wohl dazu äußern, ab wann es die Stufe III im Kita-Betrieb für nötig hält und wie sie aussehen könnte.

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