Fürth plant ein Festival für junge Weltverbesserer

9.5.2018, 16:00 Uhr
Fürth plant ein Festival für junge Weltverbesserer

© Archivfoto: Nina Daebel

Am 2. Mai war es wieder so weit: Deutschland hatte an dem Tag bereits so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie sie nach Berechnungen von Wissenschaftlern fürs ganze Jahr zur Verfügung stehen. Bis zum 31. Dezember leben wir – das ist die Botschaft des sogenannten "Overshoot Day" – auf Pump, auf Kosten nachfolgender Generationen.

Damit sich daran etwas ändert, der Mensch die Erde also so nutzt, dass sie sich wieder regenerieren kann, muss viel getan werden. Auch Städte sind gefordert. Viele Anregungen für ein nachhaltigeres Leben kann man sich vom 14. bis 20. Juli im Stadtpark auf der Liegewiese unterhalb des Babylon-Kinos holen. Dort sind dann knapp 20 Stationen und Zelte aufgebaut, in denen es beispielsweise um Themen wie Gesundheit, Mobilität, faires Handeln oder einen besseren Umgang mit Ressourcen geht.

Auf die Beine stellt das Fürther Zukunftsfestival das Jugendmedienzentrum Connect, eine Abteilung der städtischen Jugendarbeit. Leiter Florian Friedrich hat dafür nicht nur Fördertöpfe, darunter das bayerische Umweltministerium, das Bundesfamilienministerium sowie das Bundesprogramm "Demokratie leben", angezapft und Sponsoren wie ebl, Big, Der Beck, Barmer und Ikea gewonnen. Er hat für das Programm auch viele Unterstützer aus Fürth und der Region ins Boot geholt. Mit von der Partie sind unter anderem die Friedrich-Alexander-Universität, Bluepingu, der Bund Naturschutz Bayern, Brot für die Welt, der Fürther Eine-Welt-Laden, die städtischen Jugendhäuser, das Quartiersmanagement sowie das Fürther Freiwilligenzentrum (FZF). Letzteres ist mit dem Repair Café und der mobilen Fahrradwerkstatt an mehreren Tagen vor Ort.

Ute Zimmer, Leiterin des FZF, erhofft sich vom Festival, dass die Besucher aufmerksam darauf werden, was es bereits schon alles gibt. Außerdem hält sie es für wichtig, das Bewusstsein junger Menschen für das Thema Nachhaltigkeit zu schärfen. Von Montag bis Freitag werden sich an den Vormittagen Schüler der siebten bis elften Klasse aller Schularten an Workshops beteiligen, sie dürften dabei auch viel Neues erfahren. Etwa 20 Klassen haben schon ihr Interesse bekundet, Friedrich hofft bis zum 9. Juli auf weitere Zusagen.

Die Nachmittage richten sich an Jugendliche und Erwachsene, die beispielsweise an Entspannungskursen teilnehmen, Naturkosmetik selber machen oder ihr defektes Radio reparieren wollen. Außerdem gibt es unter anderem eine Modenschau mit Second-Hand-Kleidung, eine Tafel, an der die Gäste gemeinsam fair gehandelte und vor der Mülltonne gerettete Speisen essen sowie einen Workshop, in dem man ein Feinstaubmessgerät selber bauen kann. Ab 18 Uhr stehen Vorträge auf dem Programm, etwa zum Thema Nachhaltigkeit oder Fahrradverkehr.

Neue Netzwerke entstehen

Damit die Veranstaltung an sich nachhaltig ist, wird im Laufe der Woche eine Ausstellung entstehen, die Ideen bündeln, neue Initiativen starten und Netzwerke schaffen soll. Die Ergebnisse werden an Politiker und Verantwortliche in der Stadtverwaltung weitergegeben – in der Hoffnung, dass sie sich mit den Visionen und Ideen für ein besseres Fürth beschäftigen, sie aufgreifen und im besten Fall umsetzen. Damit die Kleeblattstadt auch in den nächsten 200 Jahren noch lebenswert ist.

Das ausführliche Programmheft liegt ab Anfang Juni in der Tourist- und der Bürger-Information aus. Im Internet ist es unter www.fuerth-im-uebermorgen.de abrufbar.

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