Fürth: Spiegelsäule kommt an die Würzburger Straße

23.10.2018, 06:00 Uhr
Fürth: Spiegelsäule kommt an die Würzburger Straße

© Hans-Joachim Winckler

Das Werk des Künstlers Ingo Klöcker war 2007 zur 1000-Jahr-Feier der Stadt aufgestellt worden. Finanziert hatte es die Firma Flabeg. Die Säule erinnert an die in früheren Zeiten sehr bedeutende Fürther Spiegelindustrie. Allerdings hatte das Kunstwerk von Anfang an kontroverse Diskussionen ausgelöst. Kritiker bemängelten unter anderem, dass es die Blickachse zwischen der Freiheit und dem Pavillon in der Adenaueranlage verstellt. Ursprünglich sollte die Säule nur ein Jahr an diesem prominenten Platz an der Rudolf-Breitscheid-Straße stehen, aber nach einer turbulenten Debatte im September 2008 beschloss der Stadtrat mit hauchdünner Mehrheit, sie doch an Ort und Stelle zu belassen. Damit warfen die Kommunalpolitiker einen fünf Monate zuvor gefassten Beschluss über den Haufen, die Stele auf eine Verkehrsinsel an der Einmündung der Breslauer in die Würzburger Straße zu versetzen. Dieses Vorhaben wird nun zehn Jahre später umgesetzt.

Bedenken hat nur das Tiefbauamt geäußert. Die Spiegelsäule, heißt es von Seiten der Behörde, könnte Autofahrern die Sicht auf die Würzburger Straße nehmen. Außerdem sei nicht auszuschließen, dass an den Spiegeln reflektierendes Scheinwerferlicht die Verkehrsteilnehmer blendet. Das Straßenverkehrsamt und die Polizei teilen diesen Einwand nicht, zumal die Stele auf einem ein Meter (bislang 80 Zentimeter) hohen Sockel platziert werden soll, um aus dem Lichtkegel der vorbeifahrenden Autos zu kommen. Die auf der Verkehrsinsel wachsenden Bäume sowie die leichte Neigung der Spiegel sollten ihr Übriges tun, um eine Blendwirkung auszuschließen. Der Bauausschuss folgte diesen Argumenten und segnete den neuen Standort der Stele inzwischen ab.

Wie ausführlich berichtet, entsteht an ihrem jetzigen Platz der neue Wochenmarkt. Gegenwärtig verlegt die Stadt in der Breitscheidstraße die Wasser- und Abwasseranschlüsse für die künftigen festen Buden.

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