Fürth und FCB: Fan-Demo in München

18.1.2013, 07:44 Uhr
Fürth und FCB: Fan-Demo in München

© Günter Distler

Wenn die Kleeblattfans am Samstag zum großen FC Bayern reisen, dürfte so manchen ein mulmiges Gefühl beschleichen – und das ausnahmsweise einmal nicht nur aus sportlichen Gründen: Im Februar 2010, in der ersten Hälfte des DFB-Pokal-Viertelfinalspiels zwischen dem FCB und der SpVgg, war es in der Allianz-Arena zu Übergriffen eines Unterstützungskommandos (USK) auf Fürther Fans gekommen.

Bei winterlichem Wetter ohnehin schon spät im Stadion angekommen, mussten die Gästefans langwierige Kontrollen über sich ergehen – teilweise auch als das Spiel schon angepfiffen war. Je nach Aussage der Beteiligten kam es dann während der Partie aus verschiedenen Gründen zu Auseinandersetzungen, bei denen Polizeibeamte, teils maskiert und unidentifizierbar, den Schlagstock schwangen und Pfefferspray sprühten. Holger Schwiewagner steckte damals selbst mittendrin in den Tumulten, nicht nur für ihn waren die Beamten an jenem Abend „mit unverhältnismäßigen Mitteln vorgegangen“, so der Geschäftsführer der SpVgg.

Vergessen haben die Fans die Vorfälle nicht. Im März 2012, am Tag des Zweitliga-Gastspiels bei 1860, blieben Fürther Fangruppen zuhause und demonstrierten stattdessen in Fürth gegen Polizeigewalt und für die Kennzeichnungspflicht von Polizeibeamten. Am morgigen Samstag nun veranstalten die „Horidos“ und Fans des FCB gemeinsam mit der Initiative „Für eine transparente/bürgerfreundliche Polizei“ um 10.30 Uhr auf dem Münchner Marienhof eine Kundgebung. Dabei werden beide Fanlager ein satirisches Fußballspiel aufführen, das verdeutlichen soll, weshalb die Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte in ihren Augen wichtig ist.

Brief an die Parteien

Anschließend startet ein Demonstrationszug vom Marienhof über den Marienplatz zum Sendlinger Tor. Auf dem Weg wird der Tross bei den Partei-Büros von FDP, SPD und den Grünen einen offenen Brief einwerfen. Er soll die Parteien an ihre Versprechen erinnern, die Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte in Bayern alsbald durchzusetzen.
 

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