Auszeichnung

Fürth und Roßtal kaufen besonders fair ein

15.10.2022, 10:00 Uhr
Fürth und Roßtal kaufen besonders fair ein

© Foto: Jim Albright

Mit der Frage "Wie können wir gemeinsam die öffentliche Beschaffung noch nachhaltiger gestalten?" haben sich rund 80 Teilnehmende aus Kommunalverwaltungen, kommunalen Eigenbetrieben und Agenda-Gruppen der Region vor kurzem in Nürnberg befasst. Geehrt wurden bei der Fairtrade-Werkstatt der Metropolregion Nürnberg die Kommunen, die bei einer Erfassung im kommunalen Vergleich besonders erfolgreich abgeschnitten haben: die Stadt Fürth, der Markt Roßtal sowie die Städte Nürnberg und Neumarkt.

Ob im Bauhof, im Klärwerk oder auf Grünanlagen – nachhaltige Arbeitskleidung für kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auf dem Vormarsch. Das spiegelte die Erfassung nachhaltiger Beschaffungen wider, an der sich für das Haushaltsjahr 2021 insgesamt 35 Städte, Gemeinden und Landkreise beteiligten. Besonders hervor stachen dabei auch Fürth und Roßtal.

So tragen 270 Beschäftigte der Stadt Fürth in der Abfallwirtschaft, dem Grünflächenamt und Tiefbauamt nachhaltig beschaffte Arbeitskleidung. Die Produkte sind mit dem staatlichen Siegel Grüner Knopf ausgezeichnet. Der Baumwollanteil der Kleidung beträgt über 50 Prozent, das Material stammt aus dem Fairtrade-Baumwollprogramm, über das die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern verbessert werden. Beim Kauf wurde außerdem die ökologische Nachhaltigkeit des Unternehmens einbezogen, etwa für CO2-Neutralität oder die Zertifizierung mit einem Umweltmanagementsystem.

In Roßtal ist faire Arbeitskleidung bei rund 25 kommunalen Mitarbeitenden im Bauhof, im Klärwerk und im Wasserwerk sowie bei dem Liegenschaftshausmeister im Einsatz. Die Gemeinde wählte einen Hersteller aus, der Mitglied in der Stiftung Fair Wear Foundation (FWF) ist. Diese wird von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen und Handels- sowie Herstellerorganisationen getragen. Ziel ist, die Arbeitsbedingungen in Unternehmen der Textilindustrie, vor allem in Nähbetrieben, weltweit zu verbessern.

Daneben hat die Stadt Nürnberg Arbeitskleidung für rund 300 Beschäftigte der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) besorgt. Sie wurde als Mietmodell ausgeschrieben, so dass ein externer Anbieter die regelmäßige Wäsche und Pflege übernimmt. Als Mindestkriterien wurde unter anderen auf schadstofffreie Textilien durch den Standard 100 von Oeko-Tex gesetzt.

Wegbereitend für den Einsatz nachhaltiger Textilkäufe war Neumarkt, wo bereits seit 2019 auf fair produzierte Arbeitsoutfits gesetzt wird und wo man sich seit vielen Jahren für den Fairen Handel engagiert.

Die Fairtrade-Werkstatt bot ein Programm aus Workshops und Infoständen, etwa zu fairem Stadtmarketing, nachhaltigem Veranstaltungsmanagement und Wegen zu einer klimaneutralen Verwaltung. Ermöglicht wurde sie durch die Projektförderung von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Die nächste Zusammenkunft steht schon fest: Beim 3. Fairtrade-Gipfel der Metropolregion am 5. Oktober 2023 in Fürth wird Bilanz zu vier Jahren Pakt zur nachhaltigen Beschaffung gezogen. Am gleichen Tag wird die Auszeichnung "Hauptstadt des Fairen Handels" von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt verliehen. Aktuell trägt die Kleeblattstadt diesen Titel.

fn

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