Fürther Arbeitsmarkt: Ganz im bayernweiten Trend

2.9.2020, 07:30 Uhr
Fürther Arbeitsmarkt: Ganz im bayernweiten Trend

© Foto: Sina Schuldt/dpa

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabilisiert sich zwar weiter, dennoch sind die Zahlen im August leicht nach oben gegangen. Ein Grund zur Sorge sei das nicht, sagen die Experten von der Fürther Arbeitsagentur, denn: Steigende Arbeitslosenzahlen sind in den Sommermonaten üblich und im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass sich viele Jüngere nach Ende des Ausbildungsjahres oder des Sommersemesters arbeitslos melden.


Zahl der Arbeitslosen in Deutschland steigt weiter an


Dass der Arbeitsmarkt nach dem Schock des Lockdowns zumindest für den Augenblick wieder ins Lot findet, dafür spricht laut Thomas Dippold, Geschäftsführer der Arbeitsagentur in Fürth, diese Tatsache: Der aktuelle Anstieg falle weit niedriger aus als im August 2019 (damals sieben Prozent).

In der Stadt Fürth legte die Arbeitslosigkeit um lediglich 2,4 Prozent zu, was exakt 112 Frauen und Männern entspricht. Wie im Sommer üblich, traf es vor allem die Gruppe der 15- bis 25-Jährigen.

Die Arbeitslosenquote liegt nun mit 6,3 Prozent um 0,1 Punkte höher als im Juli und um 1,3 über dem Wert vom August 2019. Erfreulich: Die Personalnachfrage in der Kleeblattstadt hat seit Mai erstmals wieder angezogen. So haben die örtlichen Arbeitgeber im August 200 offene Stellen gemeldet. Das sind 51 Angebote mehr als im Juli, aber 38 weniger als vor einem Jahr.


Juli-Zahlen: Fürther Arbeitsmarkt gerät weiter unter Druck


Im Landkreis Fürth ist die Arbeitslosigkeit saisonalbedingt noch spürbarer gestiegen. 141 weitere Menschen ohne Job entsprechen einem Zuwachs von 6,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,6 Prozent um 0,2 Punkte höher als im Juli und um 1,0 über dem Wert des Vorjahresmonats.

Auch zwischen Zenn und Bibert ist die Personalnachfrage nach einer Delle wieder belebter. Örtliche Unternehmer haben im August 111 offene Stellen gemeldet. Das sind 17 Angebote mehr als noch vor einem Monat, allerdings 78 weniger als im August 2019.

Angst vor der Konsumflaute

Durch die Folgen der Pandemie ist also insgesamt die Chance gesunken, aus der Arbeitslosigkeit heraus einen Job zu finden. Nicht zu vergessen ist obendrein, dass viele Unternehmen noch in Kurzarbeit sind. Mit Blick auf den Herbst bleiben Dippold zufolge Risiken wie steigende Infektionszahlen, die die Menschen erneut verunsichern könnten.

So rechnen die Marktforscher der GfK für den September mit einem Rückgang des privaten Konsums. "Das wiederum könnte sich negativ auf die Beschäftigungslage auswirken", sagt der Agenturchef.


Fürther Ausbildungsmarkt: Viele Stellen sind noch unbesetzt


Für die nun erst einmal arbeitslosen Schul- und Ausbildungsabsolventen sieht Dippold trotzdem keinesfalls schwarz. Deren Zahl werde sich erfahrungsgemäß über den Herbst hinweg deutlich verringern. "Sie finden größtenteils Anschluss in beruflicher Ausbildung, weiterführenden Schulen, Studium oder in Beschäftigung."

Der Ausbildungsmarkt in Fürth zeigt aktuell das gewohnte Bild: Es gibt mehr Lehrstellen als Bewerber, 831 Suchende können aus 937 Angeboten wählen. Anders ist die Situation im Landkreis, wo 605 Bewerber auf nur 489 Angebote treffen.

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