Fürther Arbeitsmarkt: Herbst sorgt für Aufschwung

1.10.2020, 21:00 Uhr
Der Herbst sorgt für einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Ein Grund dafür ist der Beginn der Ausbildungen. 

© dpa Der Herbst sorgt für einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Ein Grund dafür ist der Beginn der Ausbildungen. 

Der September ist traditionell der Monat der Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt. Will heißen: Weil viele junge Menschen eine Ausbildung beginnen oder auf eine weiterführende Schule wechseln, sinken die Arbeitslosenzahlen. Vor allem die Altersgruppe zwischen 15 und 25 profitiert von dieser Entwicklung. Dass das auch im Krisenjahr 2020 der Fall ist, wertet Jürgen Wursthorn, Sprecher der Fürther Agentur für Arbeit, als "positives Signal".

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass im Agenturbezirk Fürth, zu dem neben Fürth und Erlangen auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt sowie Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zählen, 13 447 Menschen ohne Arbeit waren. Das sind 658 Personen oder 4,7 Prozent weniger als im August.


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Verglichen mit dem Vorjahresmonat allerdings sind es 3270 Personen oder 32,1 Prozent mehr. In der Altersgruppe von 15 bis 25 Jahren waren 1508 Personen arbeitslos gemeldet, 287 Frauen und Männer oder 16 Prozent weniger als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,9 Prozent, 0,2 Prozentpunkte niedriger als im August. Im September 2019 betrug sie noch drei Prozent.

In Fürth hatten im September 4593 Menschen keinen Job. Im Vergleich zum Vormonat sind das 211 Personen oder 4,4 Prozent weniger. Den enormen Einfluss von Corona kann man beim Blick ins Vorjahr ablesen. 860 Menschen oder 23 Prozent weniger Arbeitslose gab es im September 2019.


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Aktuell liegt die Arbeitslosenquote in der Stadt bei sechs Prozent; 0,3 Prozentpunkte niedriger als im August. Im September 2019 lag sie noch bei 4,9 Prozent. Etwas abgekühlt hat sich in der Kleeblattstadt im Vergleich zum Vormonat die Personalnachfrage. Wursthorn erklärt das damit, dass etliche Betriebe und Unternehmen ihre Stellen bereits im Sommer – und nicht wie sonst üblich im September – ausgeschrieben und besetzt haben.


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Im Fürther Landkreis suchen momentan 2309 Menschen eine Arbeit, 107 Personen oder 4,4 Prozent weniger als noch im August. Im September 2019 waren es allerdings 650 Menschen oder 39,2 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 3,4 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im August; im vergangenen September betrug sie 2,5 Prozent.

Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet haben, um so ihr Personal über die Krise zu retten. Im September haben in der Stadt drei Unternehmen dieses Instrument genutzt, im Landkreis waren es fünf. Zum Vergleich: Von April bis Ende August hatte es in Fürth 1431 Anzeigen für Kurzarbeit gegeben, im Landkreis waren es 1092. Auch diese Entwicklung spreche für eine Erholung des Arbeitsmarkts, so Wursthorn.

Ob sich der Trend fortsetzt, hänge von der weiteren Entwicklung der Pandemie in den kommenden Wintermonaten ab, die sicherlich eine größere Herausforderung seien als der vergangene Sommer.

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