Fürther Arbeitsmarkt: Teil-Lockdown ist kaum spürbar

2.12.2020, 06:00 Uhr
Fürther Arbeitsmarkt: Teil-Lockdown ist kaum spürbar

© Britta Pedersen/dpa

Im September begann sich der Arbeitsmarkt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erholen – ein Trend, der sich auch im November fortsetzt. Daran änderte auch der Teillockdown nichts, der seit Anfang des Monats in Kraft ist. Noch nichts, muss man vielleicht sagen, denn die Agentur für Arbeit erfasst für ihre Statistik lediglich die ersten beiden Wochen des Monats.

Für den Agenturbezirk Fürth, zu dem neben Fürth und Erlangen auch die Landkreise Fürth, Erlangen-Höchstadt sowie Neustadt-BadWindsheim zählen, bedeutet dies, dass im November 12 664 Menschen ohne Arbeit waren. Das sind 303 Personen oder 2,3 Prozentpunkte weniger als noch im Oktober, aber 3012 Männer und Frauen oder 31,2 Prozent mehr als im November 2019. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent (Oktober: 3,8). Das entspricht 0,9 Prozentpunkten mehr als vor einem Jahr.

Gesunken sind auch die Arbeitslosenzahlen in Fürth. Im Stadtgebiet waren im November 4300 Personen arbeitslos gemeldet – 125 weniger als noch vor vier Wochen. Das ist ein Rückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Vor einem Jahr waren es allerdings noch 819 Menschen oder 23,5 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote ist seit Oktober um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 5,6 Prozent gesunken. Sie liegt jedoch genau um einen Prozentpunkt höher als im Vorjahresmonat.



2223 Frauen und Männer sind derzeit im Landkreis Fürth ohne einen Job. Das sind sechs Personen oder 0,3 Prozent weniger als im Oktober, aber 619 oder 38,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent entspricht der vom Oktober, liegt jedoch 0,9 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

Ähnlich wie in den vergangenen zwei Monaten fanden vor allem viele junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren eine Stelle. "Viele beginnen jetzt noch eine Ausbildung", sagt Jürgen Wursthorn, Sprecher der Fürther Agentur für Arbeit. Trotz Corona hätten viele Unternehmen Azubis eingestellt, um für die Zeit nach der Pandemie Fachpersonal zu haben.

Es gibt auch Krisen-Gewinner

Dass die Arbeitslosenzahlen nicht eingebrochen sind, hängt laut Wursthorn unter anderem damit zusammen, dass einige Branchen durchaus zu den Krisen-Gewinnern zählen – etwa Pflegeberufe, die Lebensmittelproduktion und die Verwaltung, die zum Beispiel in den Gesundheitsämtern vermehrt einstellt.

Bereiche, in denen es nicht so rosig aussieht, oder die vom Teillockdown getroffen wurden, haben im November wieder verstärkt vom Instrument der Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Hatten diese Maßnahme im Oktober in Fürth noch elf Unternehmen angemeldet, waren es aktuell bereits 46.

Noch deutlicher ist das im Landkreis zu sehen: Dort haben 54 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, im Oktober waren es lediglich sieben.

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