Fürther Ärztesprecher: Grippe-Impfung ist heuer wichtig

10.10.2020, 14:24 Uhr
Fürther Ärztesprecher: Grippe-Impfung ist heuer wichtig

© Foto: Martin Schutt/dpa

Den kleinen Pieks, der diesen Herbst wichtiger als sonst sein soll, hat sich der bayerische Ministerpräsident vor einigen Tagen besonders medienwirksam verabreichen lassen. Markus Söder ließ sich, wie schon in den vergangenen Jahren, von Gesundheitsministerin Melanie Huml gegen die Grippe impfen – diesmal allerdings vor den Kameras etlicher Journalisten.


Diese Personengruppen brauchen eine Grippeimpfung


Aber heuer, da sind sich viele Mediziner einig, ist diese Impfung auch besonders sinnvoll. Davon ist auch Dr. Franz Jobst überzeugt. Bei dem Fürther Allgemeinmediziner, der zugleich Vorsitzender des Ärztenetzes ist, in dem sich 260 niedergelassene Mediziner aus Stadt und Landkreis angeschlossen haben, haben bisher auch schon mehr Patienten, nach der Spritze verlangt als in anderen Jahren. Bereits jetzt steht für Jobst fest, dass die für seine Praxis bestellten rund 350 Impfdosen nicht reichen werden. Er hat deshalb bei einem anderen Hersteller Nachschub geordert. Das ist derzeit noch möglich.

Zusätzliche Impfdosen gefordert

Wie sich die Nachfrage allerdings weiterhin und deutschlandweit entwickelt, vermag er nicht vorherzusagen. Denn: Der Impfstoff für die kommende Saison wird üblicherweise im Februar/März bestellt. Also zu einem Zeitpunkt, als die Corona-Pandemie nicht absehbar war. Allerdings geht Jobst davon aus, dass das Gesundheitsministerium zwischenzeitlich zusätzliche Dosen geordert hat.

Corona ist der Grund dafür, dass der Aufruf, sich impfen zu lassen, heuer besonders laut erschallt. Nicht, weil eine herkömmliche Grippe-Impfung auch vor dem Erreger Sars-CoV-2 schützt, sondern weil es hilft, das System nicht zu überfordern. "Wenn zusätzlich zu den Covid-19-Patienten noch viele Influenza-Kranke in den Krankenhäusern behandelt werden müssen, kommen diese schnell an ihre Grenzen", sagt Jobst.

Er rät besonders Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, also älter als sechzig, chronisch krank (dann auch Jüngere) oder schwanger sind, sich immunisieren zu lassen. Jobst, der jeden impft, der dies will, empfiehlt, sich bald den kleinen Pieks abzuholen. Denn wenn das Wetter bald schlechter wird, beginnt die Erkältungssaison. Wer aber angeschlagen ist, sollte vor der Spritze erst wieder genesen sein.

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