Fürther Frauenpower für einen guten Zweck

10.7.2015, 19:00 Uhr
Fürther Frauenpower für einen guten Zweck

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Ohne Sprachkenntnisse keine Integration. Mit den Einnahmen ihrer Revue legen die 30 engagierten Fürther Damen — Soroptimist ist vom Lateinischen sorores optimae („die besten Schwestern“) abgeleitet — den Grundstein für ein Projekt, das sie gemeinsam mit dem hiesigen Rotary Club und dem Fürther Lions Club stemmen. „Deutsch für Flüchtlinge“ benötigt Koordination, Ausbildung von Mitarbeitern und die Sicherstellung von Lehrmaterialien. Das kostet Geld. Womit die Idee zu einer Benefizveranstaltung geboren war.

Mit seiner „Revue der Kulturen“ geht der erst im vergangenen Jahr gegründete Fürther Club — der 210. in Deutschland, wo das internationale Frauennetzwerk seit 1930 aktiv ist — erstmals im großen Stil an die Öffentlichkeit. Zunächst aber ging Revue-Programmchefin und Soroptimistin Julia Vitez zu Volker Heißmann. „Er hat unsere Idee von Anfang an unterstützt und uns die Comödie als Veranstaltungsort gern zur Verfügung gestellt“, so die Ballett-Pädagogin.

Ohne Gage

Deren gute Vernetzung in der hiesigen Kulturszene sowie die Tatsache, dass die aktuelle Fürther Soroptimist-Präsidentin Elisabeth Reichert heißt und städtische Kulturreferentin ist, halfen, zahlreiche Türen zu Künstlern der Metropolregion zu öffnen; sie alle werden sich am kommenden Mittwoch um 19.30 Uhr ohne Gage die Ehre geben, denn das Geld soll ausnahmslos in „Deutsch für Flüchtlinge“ fließen.

Gekleckert haben die Soroptimist-Damen nicht, eher geklotzt: Wer die jüngste Staffel der RTL-Show „Let’s Dance“ sah, kennt Otlile Mabuse. Die Tänzerin, Schwester von Motsi Mabuse, belegte den sechsten Platz an der Seite eines Sängers, der einst durch eine Casting-Show bekannt wurde. Mit ihrem Partner vom TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg, Marius Iepure, tanzt sie die Choreografie „Long way to freedom — Nelson Mandela“.

Schmäh und Tango

Mit von der Partie ist auch Wortakrobat Oliver Tissot, der die Abteilung „Spaß“ an diesem Abend vertritt. Sänger Tom Haydn („Schmähschmelze“) gibt an der Seite von Pianist Michael Flügel österreichische Chansons und Kabarett-Bosheiten zum Besten. Irene von Fritsch, Mitglied unter anderem des Elisen Quartetts, packt das Cello aus und spielt mit Pianistin Beatrice Kahl Astor Piazzollas bezaubernden „Libertango“.

Dem Opernpublikum im Großraum noch immer bestens bekannt ist Elizabeth Whitehouse, die dem Nürnberger Ensemble in den neunziger Jahren angehörte. Sie wird zwei Songs von Kurt Weill singen. Aus ihrer Marilyn-Monroe-Revue serviert die Fürther Chansonette Anja Hackl ein Häppchen („Ich liebe Marilyn“). Aus Nürnberg kommt Flamenco-Fachfrau Andrea Grüner, Stepptanz präsentiert Manu Collins mit ihrem Ensemble Talking feet.

Auf eine Zeitreise durch Songs der vierziger Jahre begeben sich die vier Tonic Sisters. Ganz anders klingt’s, wenn Sabri Yaman zur Saz, der türkischen Langhalslaute, greift. Den stilechten griechischen Sound steuern wiederum Valantis & Pantelis bei. Mit drei beschwingten, klassischen Strauß-Choreografien stellen sich die Schülerinnen und Schüler des Fürther Studios Arabesque vor.

 Auf der Mini-Bühne der Comödie nimmt das Fürther Lehrerorchester Platz und spielt die hübsche Salzburger Sinfonie Nr. 3 des jungen Mozart. Den Abend moderiert Karin Schubert, auch sie eine Soroptimistin.

„Revue der Kulturen“: Mittwoch, 19.30 Uhr, Comödie (Theresienstraße 1). Karten (35-48 Euro) bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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