Fürther geben Ratschläge: So wird Ostern wunderbar ruhig!

4.4.2021, 10:00 Uhr
Fürther geben Ratschläge: So wird Ostern wunderbar ruhig!

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Es gibt viele Fürther, die sagen "Ah, Käse!", wenn der Name Anton Langer fällt. Das ist ein schönes Kompliment, denn der 70-Jährige hat sich einen Ruf als Experte für ein Lebensmittel erworben, das er als Affineur mit großem Respekt behandelt. Seit elf Jahren führt er sein Geschäft in der Hirschenstraße, Entspannung nach einem langen Arbeitstag findet er in der Küche: "Wir kochen jeden Abend frisch", verrät Anton Langer. Gemeinsam mit seiner Frau wird Feines zubereitet: "Dann entzünden wir Kerzen, machen Musik an und genießen unsere Mahlzeit. Da fällt alle Anspannung von einem ab."

Alles braucht seine Zeit

Der Fachmann vertritt die Grundsätze der "Slow Food"-Bewegung, die für genussvolles, bewusstes, regionales und faires Essen steht. Auch die Zeit spielt eine wesentliche Rolle. "In meinem Beruf ist das ein entscheidender Punkt, denn jeder Arbeitsschritt braucht eine gewisse Dauer als wichtige Zutat", sagt Langer.

Fürther geben Ratschläge: So wird Ostern wunderbar ruhig!

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Dazu gehört die Reifung, eine Phase über die Langer bei seinen Käse-Spezialitäten selbst wacht: "Was jetzt in den Verkauf kommt, das ist je nachdem zwei bis drei Jahre bei mir gereift."

Wie wird man so geduldig und achtsam? "Ich mache möglichst jeden Tag Tai Chi und unterrichte das auch." Tai Chi, eine Bewegungskunst, ist aber sicher kein Sofort-Tipp: "Es dauert viele Jahre, bis man damit vertraut wird", versichert Anton Langer. "Aber man kann immer versuchen, dass man bei allem, was man tut, stets ganz bei sich ist – das wirkt umgehend sehr beruhigend."

Sofa? Gartenliege? Badewanne? Die Entscheidung muss getroffen werden, bevor man den Anti-Hektik-Tipp von Andrea Jungkunz umsetzt. Die Inhaberin der gleichnamigen Fürther Buchhandlung setzt natürlich aufs Lesen und empfiehlt, das neue Werk von Ewald Arenz: "Der große Sommer", erschienen bei DuMont. Der Fürther Kulturpreisträger, sagt Andrea Jungkunz, sei "ein Meister der Herzbücher". Seine sehr persönliche Geschichte einer besonderen Zeit spreche Leser jeden Alters an: "Sie zieht einen heraus aus dem Alltag, lässt einen eintauchen, nimmt einen gefangen und versetzt einen ganz woanders hin."

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Helga Balletta hat für sich einen Ruhepol entdeckt, der ziemlich genau 20 Quadratmeter misst: Ihr Beet im Interkulturellen Garten an der Fürther Uferpromenade. "Seit ich das habe, fahre ich nicht mehr in den Urlaub, weil ich alles dort finde", meint die 71-Jährige erfreut. "Wenn ich in den Garten gehe, ist sofort jeder Ärger, jede Unruhe weg." Angelegt hat sie ihr Beet "als einen Mini-Bauerngarten". Im Sommer gedeiht so viel Gemüse, dass sie autark leben kann. Was gut zu ihrem "Slow Food"-Ziel, sich "gut, sauber und fair" zu ernähren und dabei Müll zu vermeiden, passt.

Harke oder Nadel

Wenn Helga Balletta, die als Lehrerin für Ernährung in einer Privatschule tätig ist, nicht zur Harke greift, nimmt sie gerne ein Nadelspiel zur Hand: "Ich stricke gerade Strümpfe für meine Freunde und verarbeite dabei alle meine Wollreste", erklärt sie. "Das wird schön bunt und ist auch wunderbar entspannend."

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"Herabschauender Hund" oder Kopfstand – Yoga lernt man nicht von heute auf morgen. Beate Nähring weiß, wie es geht und bietet in ihrem Kursstudio "Bewegungsmuster" in der Ludwig-Quellen-Straße mehr als nur Fitness an – derzeit natürlich nur Online.

Als Yoga-Lehrerin kennt sie aber auch Übungen, mit denen jeder sofort beginnen kann: "Dabei geht es darum, bewusst zu atmen. Wir konzentrieren uns darauf und können mitzählen, zum Beispiel jeweils bei 4 Einatmen beziehungsweise Ausatmen." Das klingt nicht mal so schwierig: "Man kann auch versuchen, eine Bewegung mit dem Atemfluss zu synchronisieren." Also etwa die Arme beim Einatmen über den Kopf führen und beim Ausatmen sinken lassen. "Natürlich kann es passieren, dass der Geist beim Üben spazieren geht", sagt Beate Nähring, "aber dann besinnt man sich wieder auf seine Atmung und spürt irgendwann, wie man ganz zu sich selbst und zur Ruhe kommt."

Und vielleicht ist das dann der Moment, wo es mit der ersehnten Osterruhe doch noch klappt.

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