Fürther Helfer in der Corona-Krise wünschen sich mehr Aufträge

2.4.2020, 05:56 Uhr
Fürther Helfer in der Corona-Krise wünschen sich mehr Aufträge

© Jens Büttner/dpa

355 Freiwillige könnte allein schon die Initiative "Fürther helfen" losschicken: Sie hätten Lust und Zeit, für andere, die sich in diesen Wochen besonders schützen müssen, Einkäufe zu erledigen, Medikamente aus der Apotheke zu holen, mit dem Hund Gassi zu gehen – oder auch einfach mit jemandem am Telefon zu plaudern, der momentan auf Begegnungen verzichten muss. Im Fokus der Helfer sind besonders die Corona-Risikogruppen – ältere Menschen und jüngere mit chronischen Erkrankungen –, aber auch Alleinerziehende, die viel unter einen Hut bekommen müssen.

Das gleiche Angebot macht das Freiwilligenzentrum (FZF). Und auch der Zusammenschluss "Fürther sind solidarisch", hinter dem maßgeblich Kleeblatt-Fangruppierungen stehen, würde gerne all jenen Einkäufe und Besorgungen abnehmen, die jetzt besonders auf sich aufpassen müssen oder in Quarantäne sind.

Bisher allerdings bekommen die Helfer – und das geht allen drei Initiativen so – noch wenig Einsatzmöglichkeiten. 16 waren es erst bei "Fürther helfen". Zehn Menschen greifen aufs Freiwilligenzentrum zurück. Und auch die SpVgg-Fans hätten viel mehr Kapazitäten.

Ein Stück Selbstständigkeit

Klar: Oft helfen schon Angehörige und Nachbarn. Die Initiativen ahnen allerdings, dass viele ältere Menschen noch gerne selbst einkaufen gehen – ist das doch ein wenig Abwechslung in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen und auch ein Stück Selbstständigkeit. Da jeder Einkauf aber mit einem Infektionsrisiko verbunden ist, appellieren sie an die Risikogruppen, zuhause zu bleiben und die Hilfsangebote zu nutzen.


Ein Herz für Fürth: Hier kann man Läden und Cafés helfen


Was die Helfer feststellen: Der Plausch (mit Abstand), der beim Abstellen der Einkäufe vor der Wohnungstür entsteht, oder der Telefonkontakt tue allen Beteiligten gut, sagt Ute Zimmer, Leiterin des FZF. Auch den Menschen, die helfen wollen. "Sie freuen sich, wenn sie etwas tun können." Schließlich haben manche von ihnen plötzlich viel Zeit, weil sie nur eingeschränkt arbeiten können oder weil andere Projekte ruhen, in denen sie sich sonst engagieren.

Die Initiative "Fürther helfen" will in den nächsten Tagen noch einmal 30.000 Flyer in Briefkästen werfen und in Geschäften aushängen, um bekannter zu werden. Zugleich wird daran gearbeitet, auf der Internetseite www.fuerther-helfen.de alle Infos über Hilfen zu bündeln.



Bedarf an ehren-, aber auch hauptamtlichen Helfern meldet unterdessen das Landratsamt an: Neben medizinischem Personal für die entstehenden Behandlungszentren werden "zur Bewältigung der Corona-Krise" in Stadt und Landkreis nun auch Menschen aus dem nicht-medizinischen Bereich gesucht. Zum Beispiel, um Pflegeheime zu unterstützen, etwa bei der Essensausgabe. Wer sich dafür interessiert, erfährt mehr unter Telefon (0911) 97 73 30 39 oder per Mail an helfen@lra-fue.bayern.de.


Kontaktdaten

  • "Fürther helfen": Tel. 95325118 (Mo-Fr, 8-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr)
  • Freiwilligenzentrum: Tel. 2174782, Mo 9.30-18 Uhr, Di-Do., 9.30-16 Uhr)
  • "Fürther sind solidarisch": Tel. 0151-71728921 für den Postleitzahlbereich 90763, Tel. 0151-71728879 (90762 und 90765) sowie Tel. 0151-71728922 (90766 und 90768) jeweils Mo-Fr, 12-15 Uhr.

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