Fürther Hotel-Pläne stoßen auf Hindernisse

11.7.2019, 06:00 Uhr
Fürther Hotel-Pläne stoßen auf Hindernisse

© Wolfgang Händel

Sie kämen der Stadt gerade recht: Neue Hotels passen ganz vortrefflich in die jüngst angekurbelte Fürther Tourismus-Offensive, daraus macht Wirtschaftsreferent Horst Müller kein Hehl. Vor allem das geplante Vier-Sterne-Haus im alten Mühlengebäude am Pegnitzufer sähe Müller nur zu gern realisiert – fehlt es in der Kleeblattstadt doch gerade an Häusern des gehobenen Segments.

Noch dazu wäre ein Hotel an dieser seit Jahren brachliegenden und doch so schmucken Stelle unterhalb des Sozialrathauses eine Aufwertung, auf die im Rathaus schon niemand mehr zu hoffen wagte. Umso entzückter war man über das Vorhaben, im historischen Komplex, der noch der Kommune gehört, für geschätzte 20 Millionen Euro einen 120-Betten-Betrieb unterzubringen. Umsetzen will es das Ingenieurbüro Grimmer, ein Familienbetrieb mit Sitz in Hohenkammer (Landkreis Freising). Seit langem betreiben die Grimmers das kleine Wasserkraftwerk neben dem Mühlengebäude, sie kennen das Terrain also bestens. Ende Dezember stimmte der Stadtrat im Eiltempo dem Verkauf der Mühle an das Unternehmen zu.

Nun allerdings drangen Gerüchte in die Öffentlichkeit, der schöne Hotel-Plan könnte platzen. Tatsächlich, daran erinnert Horst Müller, hatte sich der Investor bei seiner Präsentation im Stadtrat nicht zu hundert Prozent auf eine Hotelnutzung festlegen lassen; eine "Mischnutzung aus Wohnen, Gewerbe und Gastro" zog er damals alternativ in Betracht.

Auch jetzt, sagt Müller, sei "noch nichts endgültig festgelegt", doch der Wirtschaftsreferent betont: "Erste Priorität" der Stadt bleibe die Hotel-Variante, am liebsten mit öffentlicher Gastronomie und vielleicht mit einer Sky-Bar, von der man über Fürths Talauen blickt. Müller ist felsenfest davon überzeugt: So ein Betrieb würde sich lohnen.

Man befinde sich derzeit in letzten Verhandlungen mit Familie Grimmer, unterzeichnet sei aber noch nichts. Macht die Stadt die Hotel-Nutzung am Ende zur Bedingung für den Verkauf von Gebäude und Grund? Nein, sagt Müller, fügt aber hinzu: "Ich möchte vorher schon gern Klarheit haben." Den Stadträten dürfte es nicht anders gehen.

Jetzt sind alle Mann an Bord

Geduld braucht es auch weiterhin bei dem Projekt an der Stadthalle. Im August, das hatten die Investoren den FN im Mai gesagt, sollte eigentlich der Bau eines Hotels mit 148 Doppelzimmern beginnen. Doch gegenüber diesem Zeitplan sei man um einige Wochen in Verzug, sagt Christoph Röhr von der Düsseldorfer Real Estate Management Assistence GmbH (RMA). Schuld hätten zum einen "viele Kleinigkeiten", zum anderen habe im Frühjahr der planende Architekt angekündigt, nicht die Bauleitung übernehmen zu wollen. Ersatz musste her.

Jetzt seien alle Mann an Bord, so Röhr, das Projekt nehme Fahrt auf. In den kommenden Tagen sollen die Arbeiten in der Tiefgarage beginnen, wo die tragenden Säulen verstärkt werden, damit oben auf dem Paisleyplatz das Hotel in die Höhe wachsen kann. Außerdem muss eine neue Außenfläche für die Stadthalle am Abhang zur Rednitz aufgeschüttet werden. Dort soll eine Terrasse entstehen. Ende August oder im September, sagt Röhr, sollten die Hochbaumaßnahmen beginnen. Die Fertigstellung ist für die erste Jahreshälfte 2021 geplant. Betreiber wird die Berliner Tristar-Hotelgruppe.

 

3 Kommentare