Fürther Lebensmittelretter hoffen auf Hilfe

14.12.2017, 11:00 Uhr
Fürther Lebensmittelretter hoffen auf Hilfe

© Foto: privat

Lebensmittel brauchen Retter, die sie vor der Tonne bewahren. Menschen, die sie teilen – statt sie vergammeln zu lassen. Das ist der Gedanke, der die Foodsharing-Bewegung antreibt.

Mitte 2015 legte auch in Fürth eine Gruppe Lebensmittelretter los und wurde schon ein Jahr später mit dem Umwelt- und Naturschutzpreis der Stadt ausgezeichnet. Ehrenamtlich sammeln die Aktivisten noch genießbare Lebensmittel ein, die in Supermärkten, Bäckereien und Kantinen übrig geblieben sind, und bringen sie zum Verteilerregal im Innenhof der Diakonie, Königswarterstraße 58, wo sich jeder bedienen kann.

Das machen sie auch heute noch – nur ist ihre Mission umfangreicher geworden: "Lebens-mittel-retten und mehr Fürth" nennt sich die Gruppe seit einem Jahr. Neben Obst, Gemüse und Co. wollen sie auch andere Dinge retten: etwa Saisonartikel, Tierfutter oder Möbel und Einrichtungsgegenstände, die nach Umzügen oder Haushaltsauflösungen im Müll landen würden.

Von der bundesweiten Initiative www.foodsharing.de hat man sich getrennt, um freier agieren zu können, wie Monika Schelenz erklärt, die die Fürther Gruppe aufgebaut hat. "Es gab zu viele Vorgaben", sagt sie. So sollten sich die lokalen Aktivisten etwa zu Vereinen zusammenschließen und auf Kooperationen mit Ketten verzichten. "Warum sollten wir Lebensmittel von Discountern nicht retten?", fragt sie. Die Vorgaben hätten auf Metropolen wie Berlin oder München gepasst, aber nicht auf Fürth. Auch andere Gruppen in der Region hätten sich von foodsharing.de gelöst.

Die örtlichen Betriebe habe man als Kooperationspartner behalten. 13 Aktivisten engagieren sich zurzeit in Fürth, je nach ihren Möglichkeiten: Studenten, Rentnerinnen, Frauen, Männer – aus allen sozialen Schichten. Sie eint das Ziel, etwas gegen Verschwendung zu tun.

Das Team sucht nun Unterstützung: Mitstreiter, weitere Betriebe, Sponsoren, aber auch gespendete Fahrräder und Fahrrad-Anhänger, mit denen sie die Waren ökologisch sinnvoll abholen können. Und auch zusätzliche Standorte für Verteiler-Regale wären hilfreich – gerne in der Südstadt, auf der Hardhöhe oder im Eigenen Heim.

Läden, Betriebe oder Privatleute, die Lebensmittel – auch nach Weihnachtsfeiern – übrig haben, können sich bei Monika Schelenz melden ebenso wie neue Helfer: per E-Mail an lebensmittel.retten@online.de oder unter Tel. 01 76-47 76 95 07. Wer mitmachen möchte, kann auch am letzten Freitag in jedem ungeraden Monat (Januar, März etc.) um 18 Uhr ins Mütterzentrum, Gartenstr. 14, kommen.

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