Fürther Nadelöhr verschwindet Ende November

7.11.2018, 06:00 Uhr
Busse zuerst: Nach diesem Grundsatz wird der Verkehr am zentralen Knotenpunkt nun organisiert. Vor allem deshalb wurden die seit Mitte Juni laufenden Arbeiten nötig.

© Foto: Hans-Joachim Winckler Busse zuerst: Nach diesem Grundsatz wird der Verkehr am zentralen Knotenpunkt nun organisiert. Vor allem deshalb wurden die seit Mitte Juni laufenden Arbeiten nötig.

Und als quälend empfinden zahllose Menschen, die gezwungenermaßen und regelmäßig die Großbaustelle im Fahrzeug passieren müssen, das Nadelöhr tatsächlich. Vor allem im Berufsverkehr staut sich der Verkehr oft in langen Schlangen und in alle Richtungen zurück. Manche stehen deshalb morgens inzwischen lieber ein Stündchen früher auf.

Macht kaum einer wirklich gern – und in einigen Wochen muss es auch nicht mehr sein, so der städtische Tiefbauamtschef Hans Pösl auf FN-Nachfrage. Dass die Bauarbeiten, die den Verkehrsfluss schon seit Mitte Juni gehörig ins Stocken bringen und die vor allem der Beschleunigung des Busverkehrs dienen, noch immer nicht abgeschlossen sind – Vorschriften des Wasserwirtschaftsamts in Nürnberg seien der Grund dafür.

Bisher nämlich konnte Regenwasser von den Fahrbahnen in die Pegnitz ablaufen, das aber dürfe künftig nicht mehr so sein. Die Flüssigkeit muss stattdessen in ein Absetzbecken fließen – und die Leitungen dorthin müssen erst verlegt werden.

"Absolut überraschend"

Pösl sagt, für ihn sei diese Auflage "absolut überraschend" gekommen. Bisher seien die Leitungsverlegungen – warum auch immer – nicht eingeplant gewesen. Doch die Fahrbahn dennoch fertigzustellen und später eigens zu diesem Zweck wieder aufzureißen, das sei für ihn indiskutabel.

Deshalb also wird den Autofahrern an einer der meistfrequentierten Stellen der Stadt noch ein bisschen mehr Geduld abverlangt. Und Pösl hat wenig Trost fürs kommende Jahr parat: Ab dem Frühjahr nämlich werden die Nerven der Autofahrer im Verlauf der Hauptverkehrsroute durch Fürth erneut strapaziert. "Das wird genauso schlimm, wenn nicht schlimmer", prophezeit Pösl.

Denn dann ist der Umbau zwischen der neuen Feuerwache an der Kapellenstraße und der Billinganlage an der Reihe. Er soll den Individualverkehr beschleunigen, insbesondere aber der Feuerwehr bei Einsätzen ein rasches Vorankommen von ihrem neuen Quartier aus ermöglichen.

Geplant ist eine Bauzeit bis zum Ende der Sommerferien – eigentlich. Doch dafür garantieren will Pösl auch in diesem Fall keinesfalls, und das aus langjähriger Erfahrung. "Es gibt so viel Unvorhersehbares, das glaubt man nicht", sagt der altgediente Vordenker in Sachen Fürther Tiefbau – vom Wetter über überraschende Altlasten im Erdreich bis hin zu ausfallenden Baufirmen.

Da hilft im Zweifelsfall nur: Ruhe bewahren oder erst gar nicht ins Auto steigen – wenn man es denn vermeiden kann . . .

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