Fürths Felsenkeller erwacht als Publikumsmagnet

16.4.2018, 11:11 Uhr
Fürths Felsenkeller erwacht als Publikumsmagnet

© Foto: Edgar Pfrogner

So bevölkert war der frisch gekieste Waldweg von der Regelsbacher Brücke über die B 8 zu den Bierbänken vor dem ehemaligen Hopfenspeicher schon lange nicht mehr. Scharenweise strebten die Ausflügler am Samstag und Sonntag dem unter neuer Regie wiedereröffneten Ausflugsziel zu. Unter ihnen: auffällig viele Radler, die zum Teil von weit her kamen. So eine Gruppe aus Forchheim um Heinz Bedürftig, die zwei Stunden in die Pedale getreten ist und sich nun das Grüner schmecken lässt.

Für "eine gute Idee" hält es Bedürftig, dass keine Autos anfahren dürfen. Den Wald-Biergarten besuchen er und seine Freunde das erste Mal. Sie sind begeistert von der Atmosphäre. Derweil schwitzen Comödien-Geschäftsführer Michael Urban und seine sieben Helfer im Grillwagen, am Bierausschank und an der Essenstheke beim Bedienen der Kundschaft. "Wir wurden vom Ansturm überrascht", räumt Urban am Sonntagabend ein.

"Charmant" findet der Zirndorfer Stadtkapellenvorstand Bernd Weber die Kinderspielecke mit kleinen Bänken und Tischen. Am Samstagnachmittag hatte er zusammen mit Christian Barthel hier schon zur Unterhaltung musiziert. Kein Grund für ihn, am Sonntag nicht gleich noch einmal zu kommen. "Schön, dass hier wieder Leben herrscht", meint Katja Schubert, eine Nachbarin der Comödie. Nur wünscht sie sich einen Shuttle für ihre 90-jährige Mutter, die den langen Fußmarsch vom Parkplatz an der Regelsbacher Brücke nicht mehr bewältigen kann. Denkbar wäre für sie etwa ein Elektromobil, eine Kutsche oder Fahrradrikschas.

Ein Fan des Felsenkellers ist die Dambacherin Anneliese Scharf. "Wenn man das hier nach dem Abschied der in Ruhestand gegangenen alten Betreiber Edith und Willi Huber nicht weitergeführt hätte, wäre Fürth um eine Attraktion ärmer", sagt sie. Dass es der Comödie gelingt, die Ausflugswirtschaft zur Zugnummer zu machen, davon ist Katja Schuberts Mann Michael überzeugt: "Was die anpackt, gelingt doch immer."

Ladestation wäre gut

Dass hier Profis am Werk sind, merkt auch Stammgast Werner Durschner an. Zusammen mit dem Nürnberger Otto Meyer bedauert er es allerdings, dass die Ausflugswirtschaft nun nur noch am Wochenende geöffnet ist. Als Rentner sei er früher gerne auch unter der Woche gekommen. Selbst bei Regen, denn dann sei man im "Stüble" gut aufgehoben gewesen. Der kleine Raum mit in die Wand eingelassenem Eichenholzfass war am sonnigen Wochenende freilich verwaist.

Ein großes Lob hat Gerhard Gschmalz für die Gastronomie übrig. Speisen und Getränke harmonierten miteinander. Mit dem Fahrrad ist er aus Großreuth gekommen. Gut fände er es, wenn man am Felsenkeller noch eine Ladestation für E-Bikes einrichten könnte. Zur Stromversorgung böten sich Solarmodule auf dem Dach an. Auch ein Radler der Forchheimer Gruppe ist mit Elektroantrieb unterwegs. Für ihn wird der Rückweg spannend.

Für die geparkten Fahrräder ist es am Sonntagnachmittag am Felsenkeller eng geworden. Eine Reiterin, die neugierig vorbeischaute, fand keinen Platz mehr zum Anbinden ihres Pferdes. Auch der Parkplatz an der Regelsbacher Brücke war dicht. Im Herbst soll noch eine weitere Attraktion für Zulauf sorgen. Wie berichtet, will Stadtförster Martin Straußberger an der nahen Erddeponie ein 20 000 Quadratmeter großes Rotwildgehege anlegen. Nicht weit vom Biergarten gibt es bereits eine der größten Fledermauskolonien weit und breit.

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