Fürths Grüne haben ein halb-neues Führungsduo

7.11.2020, 12:45 Uhr
Fürths Grüne haben ein halb-neues Führungsduo

© Foto: Armin Leberzammer

Nach zwei Jahren im Amt ist das Führungsduo der Fürther Grünen wieder getrennt: Florian Braunreuther – der männliche Part – stand wegen eines Wohnortwechsels nicht mehr zur Wahl; er zog in den Landkreis Ansbach. Neben Gabriele Zapf, die als Kreisvorsitzende bestätigt wurde, steht nun Joachim Metzgen den Grünen vor.

Während Zapf ohne Gegenkandidatin mit 57,7 Prozent gewählt wurde, hat sich Metzgen gegen den über 40 Jahre jüngeren Tobias Settler mit 55,2 Prozent durchgesetzt. Als sein wichtigstes Ziel bezeichnete der 65-jährige Unterfarrnbacher, genuin grüne Themen wieder stärker in die Öffentlichkeit zu rücken.

"Viel zu viele Fragen werden derzeit von Trump und Corona überdeckt", so Joachim Metzgen, der bei der zurückliegenden Stadtratswahl auf Listenplatz 16 noch gescheitert war. Als neuer Kreisvorsitzender wolle der pensionierte Diplom-Ingenieur sich nun künftig aus dieser Position heraus für Partei und Gesellschaft engagieren.

Zuvor hatte sein Vorgänger auf die aus Grünen-Sicht erfolgreichen Wahlen des Europäischen Parlaments sowie des Fürther Stadtrats zurückgeblickt. Beide Male habe man "herausragende Ergebnisse" erzielt und sich als zweitstärkste Kraft positioniert.

"Ein klarer Auftrag"

Bei der Kommunalwahl wurde "unsere starke Liste mit einem Spitzenergebnis honoriert", so Braunreuther. Als zweitstärkste Fraktion – noch vor der CSU – habe man damit einen klaren Auftrag und werde in den kommenden Jahren den eigenen Gestaltungswillen selbstbewusst vertreten. Das Ergebnis bescherte den Grünen zehn Sitze im Stadtrat, vorher hatten sie sechs. Zugleich verlor die SPD ihre absolute Mehrheit.


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Davon, dass die Mitgliederzahl der Grünen in der Kleeblattstadt, wie Braunreuther berichtete, in den vergangenen zwei Jahren um 40 Prozent gewachsen ist, war bei der Jahreshauptversammlung allerdings wenig zu sehen. Coronabedingt war man in den großen Saal der Stadthalle umgezogen, wo die knapp 30 anwesenden Frauen und Männer angesichts des Abstandsgebots doch recht verloren wirkten.

Kontrovers diskutiert wurde an dem Abend vor allem der noch vom alten Führungsduo eingebrachte Antrag, den Kreisvorstand künftig auf maximal zehn Köpfe zu beschränken.

Während die Antragsgegner meinten, dieses Gremium dürfe nicht um rascherer Entscheidungen willen verkleinert werden – "auch wenn sich Diskussionen dann mal bis nachts halb zwölf hinziehen" – fanden die Befürworter, dass eine Mitarbeit auch als einfaches Mitglied sehr wohl möglich bleibe. Mit 14 zu 9 Stimmen, bei vier Enthaltungen, wurde der Antrag schließlich angenommen.

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