Fürths Maskottchen: Wer kennt eigentlich Turmel?

26.11.2019, 16:00 Uhr
Fürths Maskottchen: Wer kennt eigentlich Turmel?

© Montage: Hans-Joachim Winckler

Seine Geburtsstunde erlebte der Rathausturm mit dem breiten Grinsen im Gesicht bereits zum rauschenden Stadtjubiläum im Jahr 2007. Als Fürth seinen 1000. Geburtstag feierte – oder genauer gesagt: seine erste urkundliche Erwähnung –, da tauchte das Maskottchen erstmals auf: In den Programmheften zum Jubiläumsfest wies Turmel – als kleines Grafikelement – auf die Veranstaltungen hin, die Kinder ansprechen sollten. Die Idee dazu hatte Ulrike Irrgang von der Schule der Phantasie in Fürth. 

Auch eine Turmel-Anstecknadel gab es damals, doch erst im vergangenen Jahr ging man im Rathaus einen Schritt weiter: Das bislang nur auf dem Papier existierende Maskottchen sollte sich in einen „Walking Act“ verwandeln, wie es heute Neudeutsch heißt; in eine kostümierte Figur auf zwei Beinen also, die bei Veranstaltungen in Erscheinung tritt. „Der Rathausturm ist bekannt und beliebt“, sagt Stadtsprecherin Susanne Kramer dazu. „Wir fanden Turmel sehr sympathisch.“

Offiziell vorgestellt wurde er der Öffentlichkeit allerdings nie – es gab weder einen Fototermin noch eine Pressemitteilung aus dem sonst um PR-Maßnahmen selten verlegenen Rathaus. Lag das womöglich daran, dass im selben Jahr das „Werbeteam Fürther Kirchweih“ das Kärwa-Maskottchen Betzala – ein Schaf – zum Leben erweckt und damit bei den Fürthern ein sehr geteiltes Echo hervorgerufen hat?
Stadtsprecherin Kramer winkt ab. Den Turmel, sagt sie, habe es schon vor dem Betzala gegeben. Ihn extra vorzustellen, das habe man einfach nicht für nötig erachtet. „Der erklärt sich doch von selbst“, sagt Kramer augenzwinkernd. 

Turmel, nicht zu verwechseln mit einer CSU-Stadtratskandidatin, die vor einigen Wochen ebenfalls als Rathausturm verkleidet durch die Fußgängerzone lief, hat das Schaf Betzala auf jeden Fall noch nicht getroffen Der Grund: Der Kärwa blieb er bislang fern, stattdessen hält er sich bei Terminen auf wie dem städtischen „Tag der offenen Tür“ oder beim Fürther Messestand auf der Consumenta in Nürnberg.

Bei Veranstaltungen wie diesen soll er auch in Zukunft gute Laune verbreiten, künftig vielleicht auch bei verkaufsoffenen Sonntagen in der Fußgängerzone. Im Kostüm stecken meist städtische Azubis oder Praktikanten. Auf freiwilliger Basis, beteuert Karin Hackbarth-Herrmann, die sich rathausintern um die Besetzung kümmert. Einfach sei der Job nicht. „Das Kostüm ist schwer, es wird warm, alle wollen dich berühren“, so Hackbarth-Herrmann. „Das muss man schon wollen.“

Übrigens: Es sei nicht ausgeschlossen, heißt es aus dem Rathaus, dass man Turmel irgendwann einmal als kleine Plüschfigur wird kaufen können. Kuscheln mit dem Rathausturm – wo gibt’s das schon?

 

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