Gegen die Krise: Fürths OB lässt die Brunnen sprudeln

3.4.2020, 16:00 Uhr
Gegen die Krise: Fürths OB lässt die Brunnen sprudeln

© Foto: Wolfgang Händel

Selbst beim städtischen Versorgungsunternehmen infra, das für Leitungswasser jeglicher Art in Fürth und damit auch für öffentliche Brunnen verantwortlich zeichnet, war man etwas verdutzt: Ausgerechnet jetzt, mitten in einer Krise, in der die Leute am besten daheim bleiben sollen, lockt man sie zu munter sprudelnden Wasserspielen? Hinaus ins Freie?

Ja, unbedingt, lautete die Antwort des Fürther Rathauschefs, der, so steht es in einer aktuellen Pressemitteilung, den Vorschlag auf die Tagesordnung gebracht hatte. Und wie eine alte Regel bekanntlich besagt: Ober sticht Unter.

Deshalb sind nun neben der wohl markantesten Anlage Fürths in der Adenaueranlage mit ihren 15 mächtig rauschenden Wasserstrahlen auch der Paradiesbrunnen und der Drei-Herren-Brunnen nach langer Winterpause wieder angelaufen. Im Fontänenhof des Stadtparks muss zwar noch hier und da Hand angelegt werden, doch auch dort soll es bis zum 9. April, dem kommenden Donnerstag, losgehen – wie in allen der insgesamt 22 Anlagen, die Fürth vorzuweisen hat.

An ihnen, so OB Thomas Jung auf FN-Nachfrage, sollen sich die Fürther jetzt freuen können – gerade jetzt, in Zeiten dieser für viele deprimierenden Krise. "Wir dürfen doch nicht völlig in Trübsinn verfallen", sagt er, wohl wissend, dass das plätschernde Nass Menschen anlocken wird. Womöglich in größerer Anzahl, als es derzeit nach offizieller Lesart erwünscht ist. Natürlich, mahnt Jung, sollte deshalb weiter strikt auf das geltende Abstandsgebot achten, nicht allzu lange und nicht im Pulk an einem Ort verharren, wer sich nach draußen begibt.

Doch wenn man diese Regeln einhalte, spreche absolut nichts dagegen, im Gegenteil: "Ein blühender Kirschbaum, eine Wasserfontäne, das sind schöne Dinge" – Dinge, die der weithin herrschenden Furcht entgegenwirken können, ist Jung überzeugt. Und überhaupt sei "frische Luft doch gut fürs Immunsystem", das man derzeit besser brauchen kann denn je.

Bis Mitte September laufen die Fürther Brunnenanlagen nun – und es bleibt die Hoffnung, dass bis dahin längst wieder mehr Normalität angesagt ist.

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