Gelbe Tonne im Landkreis Fürth: Es geht auch kleiner

2.12.2020, 18:14 Uhr
Gelbe Tonne im Landkreis Fürth: Es geht auch kleiner

© Foto: Günter Distler

Restmüll, Bioabfall, Altpapier und nun noch die Leichtverpackungen: Wohin mit Tonne Nummer vier? Das wird sich so mancher Hausbesitzer in den vergangenen Wochen gefragt haben. 240 Liter fasst der Standardbehälter, den die Firma Hofmann seit 28. September auslieferte. Der Betrieb aus Büchenbach sammelte bisher im Auftrag des Dualen Systems die Gelben Säcke im Landkreis ein, er wird auch die Tonnen im 14-tägigen Rhythmus abholen.

Was die Größe angeht, orientieren sich die neuen Behälter, in die Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, Aluminium und Styropor gehören, an der Altpapiertonne. Argument für ihre Einführung war allen voran die bessere Umweltverträglichkeit, schließlich braucht es dann die Säcke nicht mehr, die selbst als Müll enden.

Keine zerfledderten Säcke mehr

Zudem führe der "bessere Entsorgungskomfort" dazu, dass effektiver gesammelt wird. Und: Stürmisches Wetter, das oftmals den Säcken zusetzte und sie zerfledderte, so dass sich der Müll über die Straßen verteilte, wird nun zu einer vernachlässigbaren Größe. In Nürnberg wurde die Tonne zu Beginn des Jahres eingeführt - die erste Bilanz fällt positiv aus.

Warten müssen dagegen die Bürger in der Stadt Fürth. Vor dem Jahr 2024 geht hier nichts.

"Familien werden das sicher brauchen", glaubt Landrat Matthias Dießl mit Blick auf die Größe der Tonne. Allerdings geht es auch kleiner – und das verwunderte wiederum Kreisrat Wolfram Schaa (Grüne), der in der vorherigen Ausschusssitzung im Sommer explizit nach einer solchen Möglichkeit gefragt hatte. Dießl, so erinnert sich Schaa, habe das damals jedoch klar verneint. Jetzt plötzlich bestätigte der Landrat: 120-Liter-Tonnen sind auch zu haben.

An die Firma wenden

Und warum wurde dies nicht vor der Auslieferung publik gemacht? Die Firma habe darum gebeten, so Dießl, das vorab "nicht an die große Glocke zu hängen, und daran haben wir uns gehalten". Wer entsprechenden Bedarf habe, solle sich direkt an die Firma Hofmann wenden.

Wegen der Neuerung bei der Müllentsorgung ab Januar muss die Abfallwirtschaftssatzung des Landkreises an einigen Stellen textlich geändert werden. Der Ausschuss empfahl dem Kreistag, dies in seiner nächsten Sitzung zu tun.

Nicht behandelt wurde dagegen ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion, die sich für eine Verlängerung der wöchentlichen Abfuhr der Biomülltonne bis Ende November einsetzt. Eingeführt werden sollte das ebenfalls mit dem nächsten Jahr.

Viel Laub im November

Begründung: Wegen des intensiven Laubfalls und des häufig vorgenommen Rückschnitts von Obstbäumen und Sträuchern sei der November einer der Monate, in dem am meisten Biomüll anfalle, so die Sozialdemokraten. Verstärkt werde das Ganze durch den Klimawandel, der die frostfreie Vegetationsperiode verlängere. Das Problem: Ab 1. November wird jedoch nach der aktuell gültigen Regelung der einwöchige Abholrhythmus, der von April bis Oktober gilt, auf zwei Wochen verlängert. Das entspreche nicht dem Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger, argumentiert die SPD.

Mit vertretbarem Aufwand – zwei zusätzliche Termine wären notwendig – ließe sich auch die Umwelt entlasten, weil dann individuelle Fahrten mit dem Pkw zu den Wertstoffzentren entfielen.

Antrag kam zu spät

Dass das Thema nicht den Weg auf die Tagesordnung des Ausschusses fand, hatte freilich einen einfachen Grund: Der Antrag war zu spät eingereicht worden. Spätestens 14 Tage vor der Sitzung muss das der Fall sein, erläuterte Christian Ell, Sprecher des Landratsamtes, auf FN-Nachfrage. Deshalb wird sich das Gremium nun erst im nächsten Jahr mit dem Ansinnen der SPD beschäftigen.

Unter www.hofmann-denkt.de ist der Abfuhrplan für die Gelbe Tonne einzusehen. Unter der kostenlosen Hotline (0800) 100 43 37 klärt die Firma weitere Fragen.

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