Geschichten einer Violine

11.2.2012, 18:00 Uhr

Kantorin Sirka Schwartz-Uppendieck eröffnete den Abend von der Empore aus mit einer Orgelsonate von Felix Mendelssohn-Bartholdy nach einem Lutherchoral gestaltungsfreudig und griffsicher. Die folgenden Werke bestritt sie am Flügel im Chorraum zusammen mit dem Chef der Fürther Streichhölzer, Geiger Bernd Müller. Hier bezauberte die heitere Sonate F-Dur von Georg Friedrich Händel auch ohne barocken Pomp.

Eine Romanze von Luise Adolpha Le Beau (1850—1927) bot Salonmusik vom Feinsten. Schmeichelnd lyrische Passagen wechseln mit leidenschaftlich virtuosen Partien. Die in Baden geborene Komponistin gehört zur Riege der heute weitgehend unbekannten, seinerzeit aber erfolgreichen Musikerinnen.

Den mit einiger Spannung erwarteten Schluss bildete die Uraufführung der Sonatine „In Between“ des in Fürth lebenden Komponisten und Pharmazeuten Uwe Strübing, dessen umfangreiches kompositorisches Schaffen auch die 2007 im Kulturforum aufgeführte Oper „Aus der Welt“ umfasst. Mit der Sonatine will Strübing die musikalische Tradition mit der Avantgarde versöhnen, wobei er allerdings den Boden der Tonalität nicht verlässt. In dieser Komposition durfte die Violine als „sprechendes Instrument“ eine Geschichte erzählen und ihre klangliche Farbigkeit voll ausspielen. Natürlich war auch bei diesem Werk das einfühlsam konzertierende Klavier nicht etwa nur das Begleitinstrument.

Den beiden Musikern sowie dem Komponisten, übrigens alle Rotarier, spendeten die Zuhörer den verdient begeisterten Beifall.
 

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