Getöteter Sascha L.: Messerstecher muss sieben Jahre in Haft

NÜRNBERG - Urteil im Fürther Jakobinenstraßen-Prozess: An einem U-Bahnhof stach ein Brüderpaar auf den 28-jährigen Sascha L. ein. Jetzt wurde der 20-jährige Messerstecher zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Die Kammer sieht es als erwiesen an, dass sich die Tat genauso abgespielt hat, wie es in der Anklageschrift steht. Der 20-Jährige und seine zwei Begleiter trafen demnach auf das spätere Opfer, das mit seiner Verlobten und zwei weiteren Begleitern unterwegs war. Wegen einer "absoluten Belanglosigkeit", wie es die Staatsanwaltschaft nennt, kam es zum Streit – der Angeklagte zückte ein Messer und stach achtmal auf den 28-Jährigen ein. Ein Stich traf den jungen Mann mitten ins Herz.

Er habe aus Notwehr gehandelt, sagte der 20-Jährige im Prozess. Seine Verteidiger forderten, dass ihr Mandant freigesprochen werden müsse. Ganz anders sieht das die Staatsanwaltschaft, die von "besonderer Kaltblütigkeit" sprach und neun Jahre Jugendhaft beantragt hatte.

Neben dem 20-Jährigen mussten sich zwei weitere Jugendliche vor Gericht verantworten. Gegen den 17-Jährigen wurde das Verfahren gegen eine Geldauflage eingestellt. Der 18-Jährige wurde zu zwei Freizeitarresten verurteilt.