Gewerkschaft greift Stadt an

31.7.2010, 10:00 Uhr

„Es ist vollkommen unverständlich, was sich die Stadtverantwortlichen da haben einfallen lassen“, schimpft der Fürther Gewerkschaftssekretär Frank Bess. Auch wenn es sich nur um zwei Stellen des gewerblich-technischen Bereiches im Grünflächenamt und bei der Tourist-Information handle, sieht ver.di in dem Votum „den Einstieg in den Ausstieg der Ausbildung“.

Bereits in der ersten Runde der Haushaltskonsolidierung im März seien zwei Ausbildungsplätze im Verwaltungsbereich gestrichen worden. „Wir glauben nicht, dass es einer sozialpolitischen Verantwortung entspricht, wenn man bei den Ausbildungsplätzen spart und jugendliche Schulabgänger der Zukunftsperspektiven beraubt“, so Bess. „Eine Kommune, die so handelt, sendet völlig falsche Signale an die Wirtschaft und ruft dazu auf, weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.“

Der nächsten Sparrunde sehe ver.di mit Bauchgrimmen entgegen. Wie berichtet, soll im Herbst ein weiteres Paket mit Mehreinnahmen und Sparvorschlägen verabschiedet werden, das zwölf Millionen Euro in die Kasse spült. „Tabus scheint es bei der Stadt Fürth kaum noch zu geben“, fürchtet Bess mit Blick darauf. Im Oktober, wenn eine große Personalversammlung mit kommunalen Beschäftigten stattfindet, werde es „mit Sicherheit zu entsprechenden Reaktionen der Beschäftigten kommen“, kündigt der Gewerkschaftsfunktionär an.

Die Sparbeschlüsse der Stadt sind für ver.di Auswirkung einer „fehlgeleiteten Bundespolitik“. Es sei deshalb zu wünschen, dass sich die Verantwortlichen der Kommune „mit dem gleichen Elan wie bei den Sparrunden auf die Straße begeben, wenn es bei der am 13. November in Nürnberg geplanten Großdemonstration darum geht, die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem Sparpaket der amtierenden Regierung auf die Straße zu tragen“.