Goldener Schuh: Gala der besten Nachwuchstänzer

30.1.2018, 18:30 Uhr
Goldener Schuh: Gala der besten Nachwuchstänzer

Das ist neu: Erstmals bekommen die Zuschauer der zehnten Gala einen Einblick in die Bewertungs-Situation der sieben Juroren, die am Vortag in den Räumen der Ballettschule Argentato-Sailer über die Gewinner zu entscheiden hatten. Wie schwer es ist, die jungen Tänzerinnen und Tänzer einzustufen und zu küren, aber auch denjenigen Mut zuzusprechen, die nicht zu den Siegern gehören, kann das Publikum nur erahnen, als alle Teilnehmer in Trainings-Kleidung – ohne Tutu und Bühnenglitzer – Ausschnitte aus dem Trainingsprogramm des Wettbewerbs zeigen.

Der "Goldene Schuh" hat sich zu einer bedeutenden Veranstaltung unter den europäischen Ballett-Wettbewerben gemausert. Initiatorin und Jurorin Julia Vitez erinnert sich: "Als wir das Projekt vor 20 Jahren starteten, dachte niemand, dass das eines Tages solche Wellen schlägt."

Zu beneiden ist die Jury jedenfalls nicht, denn die Bewertung der 23 Tanztalente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist alles andere als leicht. Zwar hat der Auftritt im gut gefüllten Theater auf die Wertung keinen Einfluss mehr, dennoch sind die Tänzer angespannt, bevor sie ihre selbst gewählten Solo-Variationen präsentieren. "Die große Bühne bietet den perfekten Rahmen und einen Ausblick auf eine mögliche Zukunft als Profitänzer, aber sie flößt auch Respekt ein", weiß Vitez, die selber auf verschiedenen Bühnen in Europa, Amerika und Kanada tanzte.

Den zweiten Teil der Gala eröffnet die 11-jährige Elisabeth Schröder aus der Ballettschule International Bonn, die regelmäßig einige Teilnehmer nach Fürth schickt, in der Gruppe A (10 bis 12 Jahre). Sie tanzt die Esmeralda scheinbar spielend, und auch ihre Mitschülerin Lara Sophie Bednaric begeistert das Publikum mit der Swanilda aus "Coppélia".

Marlene Bücker (11), deren Schwester Greta den Wettbewerb 2016 gewann, zeigt ziemlich professionell ein Solo aus "Le Corsaire". Weiter nehmen Helena Nietzold und Josephine Kolensky aus Leipzig, Faye Jolyn Tennert aus Mühlacker, Nina-Sofia Kratz, Alyana Leiendecker aus Prien, Lea Steegmeier aus Tutzing, Hanna Tietjen aus Friedrichsdorf, Nathalie Beitz aus Münster sowie Cléa Guerry aus Brügg in der Schweiz teil. Die Gruppe B (13 bis 15 Jahre) startet mit der 13-jährigen Catherina Boyadzhieva aus Wien und dem Ballett "Dornröschen", aus dem auch ihre Mitschülerin Annelie Vanicek ein Solo zeigt. Greta Bücker und Christoph Kern aus der Ballettschule International Bonn tanzen den "Talisman" und den "Torero" aus "Don Quixote".

Kraftvolle Sprünge

Mit "Le Corsaire" Noah Amann (15) aus Hof steht beim Wettbewerb eines von zwei hoffnungsvollen männlichen Talenten auf der Bühne, die das Publikum mit kraftvollen Sprüngen und schwierigen Pirouetten begeistern. Desweiteren tanzen Mona Bahiani aus Sindelfingen, Katharina Sonne und Casey Elisha Hoskins aus Dortmund, Rashmi Torres aus Gera, Annabell Gernerth-Mautner Markhof aus Lüneburg und Alina Beitz aus Münster in der Gruppe B.

Sie alle zeigen anspruchsvolle Attituden, Glissades en tournants oder Entrechats in temperament- und gefühlvoll getanzten Variationen. Dennoch kann es nur einen Sieger geben, und den zu finden ist diesmal besonders schwer. "Wir konnten uns in der Gruppe A auf keinen Gewinner verständigen, deshalb wird der erste Platz nicht vergeben", erklärt der Vorsitzende der Jury, Stefan Haufe aus Schwerin. Indes gehen die dritten Plätze an Marlene Bücker in der Gruppe A sowie an Casey Elisha Hoskins in der Gruppe B. Die zweiten Ränge belegen Lara Sophie Bednaric (A) und Noah Amann (B). Aufs Siegertreppchen in der Gruppe B klettert Greta Bücker.

Den "Goldenen Schuh" für den besten Spitzentanz gewinnt Lara Sophie Bednaric – und weil Männer nicht auf Spitzenschuhen tanzen, wird das "Goldene Sprungbrett" an Noah Amann verliehen. Zum Jubiläumsjahr wird das "Fest der Besten" am 15. Juli um 15 Uhr mit ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbs im Stadttheater gefeiert.

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