Großbaustelle im Fürther Stadtwald

26.10.2019, 16:00 Uhr
Großbaustelle im Fürther Stadtwald

© Hans-Joachim Winckler

Unberührte Natur sieht anders aus. Der Stadtwald hat sich an manchen Stellen in eine Großbaustelle verwandelt. Rohrleitungen werden im großen Stil in den Boden versenkt. Die Arbeiten an der neuen Wasserleitung von Fürth nach Cadolzburg laufen auf Hochtouren.

Vom Hochwasserbehälter Katzenstein auf der Anhöhe am Waldkrankenhaus bis zum Beginn des Rennwegs an der Egersdorfer Waldsiedlung flankieren blaue Kunststoffrohre die Wanderwege. Palettenweise angeliefert, wurden sie an Ort und Stelle zusammengefügt und am Wegrand zum Vergraben abgelegt. Dabei nehmen sie nicht die direkte Verbindung, sondern verlaufen auf merkwürdigen Umwegen.

Diesen Umstand begründet Stephan Zeilinger mit Rücksichtnahme auf die Natur. "Wir wollen möglichst wenig Bäume und Sträucher opfern", sagt der Bereichsleiter der städtischen Wasserversorgung. Deshalb habe man die Leitung auch entlang von Wegen gezogen und nicht auf kürzestem Weg durch den Wald. Die Rohre sind so flexibel, dass sie problemlos Höhenunterschieden und Kurven folgen.

Neben der rund drei Kilometer langen Wasserleitung mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern verläuft noch ein wesentlich dünneres schwarzes Kabel. "Das ist die Leitung für die Fernsteuerung des neuen Pumpwerks der infra am Katzenkopf", erläutert Zeilinger.

30 Jahre Laufzeit

Dirigiert wird die Wasserversorgung künftig von den Cadolzburgern. Sie haben sich, wie berichtet, zur langfristigen Verbesserung der Versorgungssicherheit in Trockenperioden jährlich bis zu 150.000 Kubikmeter Fürther Trinkwasser gesichert. Der entsprechende Vertrag läuft zunächst 30 Jahre lang.

Die Fürther verfügen über ausreichende Reserven, da sie neben dem Nass aus eigenen Brunnenfassungen im Rednitztal über eine 33 Kilometer lange Fernwasserleitung auch noch Wasser aus Tiefbrunnen bei Allersberg beziehen. Zudem sichert Fürth durch den Ausbau des Mannhofer Wasserwerks gerade seine Trinkwasservorräte im Knoblauchsland.

Während Cadolzburg den Wasseranschluss zum Fürther Katzenstein-Speicher für rund 1,5 Millionen Euro stemmt, baut die infra im Wasserspeicher die neue Pumpstation. Momentan bremst noch ein Lieferengpass bei der Technik das Bauvorhaben, doch Zeilinger ist zuversichtlich, das Projekt bis zum Sommer nächsten Jahres fertigstellen zu können. Cadolzburg verfügt neben dem Nass aus eigenen Brunnen und dem Wasserkontingent aus Fürth noch über Trinkwasser von der Dillenberggruppe und aus Zirndorf

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