Großer Frühjahrsputz in Poppenreuth

29.3.2010, 00:00 Uhr
Großer Frühjahrsputz in Poppenreuth

© Hartosch

Ausgerüstet mit Handschuhen, grünen Plastiksäcken und Spaten zogen am Samstagmorgen Erwachsene und Kinder los, den Folgen der Wegwerfmentalität zumindest ein vorläufiges Ende zu bereiten. Denn kaum war die Schneedecke geschmolzen, da tauchten sie überall auf: weggeworfene Flaschen, Getränkedosen, Zigarettenschachteln, Plastiktüten, Autoreifen. »Wenn man die Augen offen hält, findet man eigentlich alles, was die Zivilisation an Abfall so produziert», meinte Rudi Pfann, Vorstand des Arbeitskreises Dorfgestaltung. Daher hat er, wie jedes Jahr, zum Frühlingsbeginn freiwillige Sammler zusammengetrommelt. Gekommen sind zehn Erwachsene und sieben Kinder, eine laut Pfann durchschnittlich große Gruppe an Helfern. Sie alle stöberten auf fünf Routen quer durch Poppenreuth nach zurückgelassenem Unrat und füllten im Lauf von zwei Stunden eine stattliche Anzahl von Müllsäcken.

Für Klaus Fladerer, der die Aktion mit seinen Kindern seit Jahren unterstützt, zählt neben der Quantität vor allem der pädagogische Wert des Unterfangens. »Wenn die Kinder einmal im Jahr beim Müllsammeln helfen, dann ist das viel effektiver als nur mit dem erhobenen Zeigefinger darauf hinzuweisen, dass man Dinge nicht einfach so wegschmeißt.»

Dass die Sache mit dem guten Vorbild nicht immer klappt, weiß Susanne Kleinlein. Auch sie ist seit Jahren dabei, ihre Enkelsöhne haben ihre Hilfe heuer trotzdem verweigert. »Man will ein Vorbild sein, aber die wollen kein Nachbild machen», scherzte sie. Ihre Tochter hingegen ist nach wie vor eifrig bei der Sache. Für die Kleinleins gilt bei Ikea das Motto »Vorne hui, hinten pfui», denn hinter dem Möbelhaus finde sich stets jede Menge Müll, vor allem leere Flaschen. Zwei riesige Eimer voller Altglas haben die Kleinleins dort zusammengetragen. Zum Dank gab es für alle Helfer Schokolade oder Sekt in Flaschen. Letztere, da kann Vereinsvorstand Pfann sicher sein, werden, wenn sie erst einmal geleert sind, dort landen, wo sie hingehören: im Recyclingcontainer. KATJA HARTOSCH