Großhabersdorf: Viele Pläne auf einen Streich

17.6.2020, 18:00 Uhr

Die Lokalpolitiker trafen sich kürzlich zur Marathonsitzung: Mehrere Bebauungspläne beschäftigten den Gemeinderat stundenlang, so dass sich allein der öffentliche Teil über dreieinhalb Stunden hinzog.

Auf der Tagesordnung standen fünf Überarbeitungen und Neuaufstellungen: die Weingärten, die Badstraße, die Erweiterung des Gewerbegebiets Am Galgenbuck, die Umgestaltung der Oberen Bachstraße und der Rahmenplan zur Parkplatzsituation im Ort. Wie bei solchen Vorhaben üblich, müssen die Einwände der Träger öffentlicher Belange ebenso gehört werden wie jene der Bürgerschaft. Ein 25 Seiten dicker Packen Papier lag darum vor den Räten.

Im Zuge des Bebauungsplans Weingärten soll eine Kindertagesstätte entstehen. Bedenken gab es, weil die dortige Streuobstwiese dem Projekt weichen muss. Zudem wurde das Areal als ungeeignet für eine solche Baumaßnahme bezeichnet.

Besser eigne sich das Oechsler-Gelände. Ein weiteres Gegenargument: Großhabersdorf könne sich zusätzliche Kindergarten- und Krippenplätze nicht leisten. Die Gemeinde wies die Einwände zurück, daraufhin gingen alle Hände der Anwesenden für die öffentliche Auslegung des unveränderten Bebauungsplans nach oben.

Kritik in Sachen Badstraße

Kritik der Bürger gab es auch am Bebauungsplan Badstraße: Für die Errichtung von acht Sozialwohnungen soll der Bach verlegt werden. Dies erfolge unter dem Deckmantel der Renaturierung, tatsächlich aber werde das Baugebiet vergrößert. Aufgrund der Anregungen von Ortsplaner Matthias Rühl votierte man einstimmig dafür, den Satzungsbeschluss bis zum Ergebnis der artenschutzrechtlichen Betrachtung zurückzustellen.

Ebenso einmütig gebilligt wurde der von Rühl vorgelegte Bebauungsplan zur Erweiterung des Gewerbegebiets am Galgenbuck. Die nördliche Teilfläche auf dem ehemaligen SVG-Fußballfeld wird als Gemeindebe-darfsfläche für den Bauhof ausgewiesen. Die nordwestlichen Gebäude, die auch vom Biberttal aus zu sehen sein werden, sind einstöckig geplant.

An der Fernabrünster Straße sind Parkplätze vorgesehen. Die nördliche Hangkante wird bepflanzt, die Böschung soll erhalten bleiben. Die im Bebauungsplan südöstlich gelegenen Häuser sind zweigeschossig geplant, entstehen soll beispielsweise eine Halle mit darüber liegenden Büroräumen.

Alle Dächer müssen begrünt werden – es sei denn, sie werden zur Energiegewinnung genutzt. Der Bebauungsplan und der geänderte Flächennutzungsplan werden nun ausgelegt.

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