Großhabersdorfer Naturbad bleibt geschlossen

GROSSHABERSDORF - Seit dem 8. Juni darf in Bayerns Freibädern unter strengen Hygieneauflagen wieder geschwommen werden. In Stadt und Landkreis Fürth haben sich die Verantwortlichen aller Einrichtungen trotz der schwierigen Bedingungen für eine Öffnung entschlossen. Das Großhabersdorfer Naturbad aber bleibt zu.

Auf ihrer Facebook-Seite verkündet die örtliche CSU, deren Vorsitzender Bürgermeister Thomas Zehmeister ist: "Mit ganz großer Mehrheit hat sich der Gemeinderat schweren Herzens dafür entschieden, unser Naturbad unter den geforderten Bestimmungen nicht zu öffnen." Begründet wird das mit dem hohen organisatorischen Aufwand zur Senkung des Corona-Infektionsrisikos.

In der Debatte, heißt es, sei es nicht nur um die hohen zusätzlichen Kosten gegangen, sondern in erster Linie um die Gesundheit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und die "nicht abzuschätzenden Risiken für unsere Badegäste". Ein Badevergnügen im Drei-Schicht-Betrieb mit einem von einem Security-Dienst zu überwachenden Einlass, einem Online-Ticket-System und einem von hohen Hygiene-Auflagen bestimmten Betrieb, so die CSU, "war auch für uns im Gemeinderat nicht vorstellbar". Schon Ende Mai hatte Bürgermeister Zehmeister sein Missfallen über den Beschluss der Staatsregierung, die Freibäder zu öffnen, kundgetan.

"Ich kann verstehen, dass die große Politik unter Druck steht. Diesen Druck hat sie nun aber an uns weitergegeben und ich habe im Moment noch keine Vorstellung, wie wir die Vorgaben bewerkstelligen sollen", sagte er und legte dar, dass ihm manches Detail Kopfzerbrechen bereite. So fragte er sich, wie im beengten Ein- und Ausgangsbereich des Naturbads der nötige Mindestabstand sicherzustellen wäre. Oder wie die Badeaufsicht, die am Wochenende stets Ehrenamtliche der Wasserwacht übernehmen, gewährleistet werden kann, wenn auch Corona-Regeln zu überwachen und Umkleiden zu desinfizieren sind.

Die Entscheidung der Gemeinde ruft gespaltene Reaktionen hervor. Während manche Kommentatoren Verständnis äußern ("Schade, aber verständlich"), empören sich andere ("nicht nachvollziehbar und kaum zu glauben").