Grüne Nacht in Fürth: Plausch bei Musik

9.7.2018, 16:00 Uhr
Grüne Nacht in Fürth: Plausch bei Musik

© Horst Linke

Herrschte um 14 Uhr noch Brutofenhitze auf dem Platz und suchten die ersten Gäste Deckung im Schatten, so füllte sich das Areal bereits ab 17 Uhr, und am Abend war der Grüne Markt von einer italienischen Piazza mit südländischer Quirligkeit kaum zu unterscheiden. Zwei Bierzapfstationen, ein Thüringer Rostbratwurststand und ein mobiler Ofen für Hohenloher Flammkuchen sorgten für das leibliche Wohl.

Fußballfans verfolgten auf Bildschirmen vor dem Shisha-Café, wie sich Kroatien gegen Russland bei der WM durchsetzte, Kinder wuselten um die Brunnen herum oder schleckten am Eis, Pärchen turtelten miteinander, und viele lauschten einfach Rock-Klassikern wie "White Room" von "Cream". So südländisch können die Fürther sein.

Robert Jungkunz vom Verein "Grüner Markt" zeigt sich total begeistert: "Das ist genau wie früher, als ich zwanzig war, da gab es keinen Event, da haben sich die Leute einfach zwanglos hingehockt und haben gefeiert und miteinander geschwatzt." So ist es. Zu der legeren Stimmung trug auch die moderate Lautstärke der Gruppen aus Fürth und der Umgebung bei, die eher Folkiges und klassischen Rock weitgehend ohne Schlagzeug darboten. So brauchten all jene Gäste, die sich mit ihren Banknachbarn angeregt unterhalten wollten, sich nicht gegenseitig ins Ohr zu brüllen.

Bessere Technik

"Diesmal sind wir professioneller vorgegangen als die beiden Male davor", bestätigt die 1. Vorstehende Stephanie Barbosa den Eindruck. "Wir haben mehr Mitarbeiter, haben eine andere Bühne und verwenden eine andere Tontechnik. Und was uns ganz besonders freut: Die Stadt Fürth hat sehr kooperativ mit uns zusammengearbeitet, alles hat wunderbar geklappt."

Und noch ein Anreiz war geboten. Wer wollte, konnte am heimischen PC auf YouTube und Facebook das Treiben auf dem Grünen Markt per Livestream verfolgen. Wer bleibt da angesichts der Stimmung noch lange vorm Gerät sitzen?

Und Abends, mit dem letzten verlöschenden Sonnenstrahl, setzt die blaue Stunde ein. Diesmal aber war es die "Grüne Stunde", denn etliche Scheinwerfer tauchten die hellen Hausfassaden in ein Ententeich-Grün, sodass der Himmel darüber wie Hyazinth anmutete. Es wurde Zeit für Deep Purple. Und für manchen Besucher für noch ein Bier.

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